Symrise schneidet weiteres Randgeschäft ab
Symrise schneidet Randgeschäft ab
Starkes organisches Wachstum – Konservative Prognose
ab Köln
Symrise räumt weiter im Portfolio auf. Nach dem Verkauf des britischen Getränkehandels an den dortigen Distributionspartner will sich der Duft- und Aromenhersteller als nächstes vom Geschäftsbereich Aqua Feed trennen, wie der seit April amtierende Vorstandschef Jean-Yves Parisot bei der Vorlage des Zwischenberichts sagte. Das Geschäft steht für einen Jahresumsatz von etwa 20 Mill. Euro, erfüllt jedoch die Margenerwartungen nicht.
Noch im zweiten Halbjahr soll der Verkauf erfolgen, sagte Parisot. Das lässt vermuten, dass es weit fortgeschrittene Verhandlungen gibt. Der Verkauf dürfte eine Wertminderung bescheren, wie Finanzchef Olaf Klinger ausführte. Noch gehe er davon aus, dass sich diese im einstelligen Millionenbereich abspiele. Pläne für weitere Desinvestitionen gebe es derzeit nicht.
Marge fest im Blick
Die Portfoliobereinigung soll dazu beitragen, die mittel- bis langfristigen Margenziele zu erreichen. Auch das im Vorjahr angestoßene Effizienzprogramm ist dabei von Relevanz. Bis zum Ende des zweiten Quartals sei bereits die Hälfte der geplanten Einsparungen von 50 Mill. Euro realisiert worden, sagte Parisot. Das spiegelt sich in der im ersten Halbjahr auf 20,7 (i.V. 19,7)% gestiegenen Umsatzrendite bezogen auf das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda). Im Jahr wird eine Ebitda-Marge von „um die 20%“ avisiert. Zugleich soll der Umsatz organisch um 5 bis 7% ausgebaut werden. Im ersten Halbjahr gelang ein Umsatzplus um 6,3% auf 2,7 Mrd. Euro, organisch war das ein Wachstum von 11,5%. Denn neben dem Portfolioeffekt aus der Trennung des britischen Getränkehandels (16 Mill. Euro) schlugen auch negative Wechselkurseffekte mit 110 Mill. Euro zu Buche.
An der Börse kam das nicht gut an, der Dax-Wert gab in der Spitze um über 4% nach. Insbesondere die als konservativ eingestufte Prognose sorgte für Enttäuschung. Hier machte Klinger allerdings Hoffnung auf mehr. Er sei optimistisch, umsatzseitig den oberen Prognoserand zu erreichen. Ende des dritten Quartals sehe man dann weiter, bereitete der Finanzchef den Boden für eine etwaige Prognoseerhöhung.