US-Zölle verhageln Hyundai Motor das Ergebnis
Hoher US-Einfuhrzoll verhagelt Hyundai Motor das Ergebnis
Elektroauto-Strategie in den USA geht bisher nicht auf
mf Tokio
Als Folge der Erhöhung des US-Importzolls von 2,5% auf 27,5% hat Hyundai Motor im abgelaufenen Quartal mit 3,3 Bill. Won (2,1 Mrd. Euro) netto 22% weniger verdient als im Vorjahr. Der operative Ertrag sank um 16% auf 3,6 Bill. Won (2,2 Mrd. Euro). Die Zölle schmälerten diesen Bilanzposten um 828 Mrd. Won (514 Mill. Euro). Der Umsatz stieg unterdessen um 7% auf 45 Bill. Won (28 Mrd. Euro). Die USA sind der wichtigste Auslandsmarkt für Südkoreas größten Autobauer. Die Aktie verlor in Seoul gegen den Markttrend rund 2%.
Abhängigkeit von US-Importen
Autos waren 2024 mit einem Wert von 34,7 Mrd. Dollar Südkoreas größtes Exportgut in die USA. Hyundai und die Tochter Kia importieren laut der Hinrich Foundation über die Hälfte der Autos, die sie in den USA verkaufen, aus Südkorea. Die Regierung in Seoul verhandelte mit den USA bisher erfolglos über eine Senkung des Zollsatzes. Washington sagte ein für Freitag geplantes Treffen der Finanz- und Handelsminister beider Länder kurzfristig ab. Unterdessen vereinbarte Japan mit den USA eine Zollsenkung für japanische Autos auf 15%, was den US-Absatz von Hyundai und Kia belasten könnte.
Sollten die USA ihren Zoll für Südkorea nicht senken, erwartet Hyundai noch höhere Verluste im dritten und vierten Quartal. Unter derselben Annahme prüft der Autobauer „mögliche Szenarien für eine Ausweitung der Produktion im Ausland“, sagte Finanzvorstand Lee Seung-jo. Nach Konzernangaben stieg der Absatz in Südkorea, den USA und Europa, während in den USA die Zölle, steigende Kaufanreize und vertriebsbezogene Kosten „in einem sich verschärfenden Wettbewerb“ das Ergebnis belasteten.
Elektro-Flaute trifft neues Werk
Unterdessen geht auch die Elektroauto-Strategie für die USA nicht auf. Hyundai und Kia exportierten von Januar bis Mai nur noch knapp 7.200 Elektroautos in die USA. Der Rückgang um 88% zum Vorjahr erklärt sich neben dem Einfuhrzoll damit, dass Hyundai im US-Bundesstaat Georgia ein eigenes Werk für Elektroautos in Betrieb genommen hat. Doch wegen des schwierigen Marktumfeldes sank der US-Absatz der Elektromodelle von Hyundai im ersten Halbjahr um 28%. Ab September fallen noch die staatlichen Kaufbeihilfen weg. Diese Entwicklungen gefährden den Produktionsplan für das neue E-Auto-Werk im südkoreanischen Ulsan, das 2026 den Vollbetrieb aufnehmen soll.