Im DatenraumCFO Survey

US-Zollpolitik verunsichert deutsche Finanzchefs schwer

Seit dem 2 April, als Donald Trump praktisch die ganze Welt mit Zollandrohungen überzogen hat, ist in Corporate Deutschland nichts mehr wie es war. Ablesen lässt sich das an der halbjährlich durchgeführten CFO-Befragung von Deloitte, die manch überraschende Erkenntnis zutage fördert.

US-Zollpolitik verunsichert deutsche Finanzchefs schwer

CFO Umfrage

US-Zollpolitik verunsichert deutsche Finanzchefs

ab Köln

Noch nie war die Verunsicherung in den Vorstandsetagen deutscher Unternehmen so groß wie seit dem
2. April. Am sogenannten „Liberation Day“ hat US-Präsident Donald Trump praktisch die ganze Welt mit Zollankündigungen überzogen. Das hat sich in vielfältiger Weise in der CFO-Umfrage der Beratungsgesellschaft Deloitte niedergeschlagen. Seit 2015 befragt Deloitte halbjährlich Finanzchefs deutscher Unternehmen. An der jüngsten Befragung, die zwischen dem 20. März und 10. April durchgeführt wurde, nahmen mehr als 200 Finanzvorstände deutscher Unternehmen teil.

Die wenig überraschende Erkenntnis: Die Verunsicherung befindet sich auf einem Allzeithoch und übertrifft sogar die Ausschläge, welche zunächst die Corona-Pandemie und später der Ausbruch des Ukrainekriegs nach sich zogen. Nicht ganz so auf der Hand liegend: Auf die mittelfristige Investitionsplanung in Corporate Deutschland hat die Trump-Administration auch Auswirkungen. Der mittelfristige Investitionsschwerpunkt der Firmen verlagert sich gemäß der Umfrage nach Deutschland. Lag er bis zum 2. April für 73% der Befragten im Heimatmarkt, sind es jetzt 80%. Dagegen ist die Attraktivität von Nordamerika als Investitionsstandort zeitgleich um 6 Prozentpunkte auf 19% gesunken.

Neue Risikoeinschätzung

Zugleich hat sich die Einschätzung der Risikofaktoren verschoben. Wenngleich eine schwächere Inlandsnachfrage noch immer die größten Kopfschmerzen bereitet, fand der größte Zuwachs bei den geopolitischen Risiken statt. In diesem Frühjahr stuften 60% der Befragten dieses Risiko als hoch ein, ein Plus um 8 Prozentpunkte. An Relevanz verloren hat dagegen der Fachkräftemangel. Heute stellt er nur noch für 38% der Befragten ein hohes Risiko dar, nach 52% im Herbst 2024.

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