Verteidigung und Luftfahrt beflügeln Thales
Verteidigung und Luftfahrt beflügeln Thales
Rüstungselektronik-Konzern hebt Jahresziele an
wü Paris
Die steigende Nachfrage nach Rüstungsgütern und in der Luftfahrtindustrie beflügeln Thales. Der französische Rüstungselektronik- und Avionik-Konzern hat deshalb jetzt seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Er erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von 6% bis 7%, so dass der Umsatz auf 21,8 bis 22 Mrd. Euro steigen dürfte. Zuvor hatte er 5% bis 6% in Aussicht gestellt.
Im ersten Halbjahr verbesserte sich der Umsatz um rund 8% auf 10,3 Mrd. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) legte um knapp 14% auf 1,25 Mrd. Euro zu, das Nettoergebnis um 6% auf 664 Mill. Euro. Auch die Raumfahrtsparte, die Thales wegen der mauen Nachfrage nach Telekomsatelliten gerade umstrukturiert, blieb nach Angaben von Konzernchef Patrice Caine leicht profitabel. Thales lotet mit Airbus und Leonardo eine mögliche Kooperation im Satellitengeschäft aus.
Staat könnte Beteiligung verringern
Dagegen fielen die Auftragseingänge mit 10,35 Mrd. Euro 4% niedriger aus als im Vorjahr. Thales erklärt das mit hohen Vergleichszahlen: Im ersten Halbjahr 2024 hatte der Konzern mehrere Großaufträge an Land gezogen. Die Handelsdynamik bleibe sehr positiv, hieß es. Das Unternehmen rechnet damit, dass es einen im Juli erhaltenen Luftabwehrauftrag Großbritanniens im Volumen von 1,16 Mrd. Pfund im zweiten Halbjahr buchen kann. Im zweiten Quartal profitierte Thales auch von einem Auftrag im Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro für die Ausstattung der 26 Rafale-Kampfjets, die die indische Marine bei Dassault Aviation bestellt hat.
Der Flugzeugbauer hält 24,6% an Thales und könnte aufstocken, sollte der französische Staat seine Beteiligung von 25,7% verringern. Wegen der hohen Verschuldung Frankreichs will Premierminister François Bayrou Staatsbeteiligungen verkaufen. Dassault ist derweil bereit, seinen Anteil bei Thales zu erhöhen.