Drogeriemarktkette im Schaufenster

Walgreens prüft Boots-IPO

Walgreens denkt Medienberichten zufolge über einen Börsengang der Drogeriemarktkette Boots in London nach. Für einen Verkauf fanden sich im vergangenen Jahr keine Interessenten, die bereit waren, den geforderten Preis zu zahlen.

Walgreens prüft Boots-IPO

Boots-Eigner Walgreens prüft IPO der Drogeriemarktkette in London

Pensionslasten bei Legal & General abgeladen

hip London

Walgreens Boots Alliance hat Bloomberg zufolge damit begonnen, Optionen für eine Trennung von der britischen Drogeriemarktkette Boots zu prüfen. Dazu gehöre auch ein Börsengang. Bei einem Initial Public Offering (IPO) könne das Geschäft mit 7 Mrd. Pfund bewertet werden. Damit stünde ihm die Rückkehr in den britischen Standardwerteindex FTSE-100 offen. Für die London Stock Exchange Group wäre es das größte IPO seit Jahren. Im zu Ende gehenden Jahr entschieden sich nur wenige Firmen für eine Notierung an der Themse. Dafür verabschiedeten sich prominente Unternehmen wie CRH und Ferguson. Auch Tui denkt darüber nach.

Von Boots bis Rite Aid

Als John Boot das britische Unternehmen 1849 gründete, bewarb er Heilkräuter als kostengünstige Alternative zur herkömmlichen Medizin. Bereits 1920 verkaufte er seine Firma in die USA. Vor 18 Jahren schloss sich Boots mit Alliance Unichem zusammen. Ein Jahr später wurde das fusionierte Unternehmen von der Private-Equity-Gesellschaft KKR erworben. Walgreens verleibte sich das Geschäft 2014 für 9 Mrd. Pfund ein. Ihr nächster Deal, der Takeover des Rivalen Rite Aid, platzte.

Keine Käufer

Inzwischen sind bei dem US-Einzelhändler Desinvestitionen und Kostensenkungsprogramme angesagt. Das Healthcare-Geschäft ging für 6,5 Mrd. Dollar an Amerisource Bergen. Für Boots fanden sich im Juni vergangenen Jahres keine Käufer, die bereit waren, den von Walgreens angestrebten Preis zu bezahlen. Inzwischen lud das Unternehmen seine Pensionsverpflichtungen bei Legal & General ab. Das Altersvorsorgewerk galt als mögliches Hindernis bei der Suche nach einem Käufer für das Unternehmen. Mit 53.000 Anspruchsberechtigten gehört es zu den größten in Großbritannien.

Boots verfügt über 2.200 Niederlassungen im Vereinigten Königreich. Allerdings sollen 300 davon bis Sommer kommenden Jahres geschlossen werden. Das Unternehmen bietet unter anderem Schutzimpfungen und Sehtests an. Man kann in den Filialen auch verschreibungspflichtige Medikamente gegen Rezept erhalten.

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