Weitere Strafzölle in der Stahlbranche
ahe Brüssel – Die EU-Kommission hat Antidumpingzölle gegen zwei weitere chinesische Stahlprodukte verhängt. Betroffen sind warmgewalzte Flachstahlerzeugnisse sowie Grobblech. Grund für die Strafzölle sind einmal mehr “unfaire Wettbewerbspraktiken” der chinesischen Seite, wie die Kommission erläuterte. Damit hat die EU in der Stahlindustrie mittlerweile schon 37 Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen eingeleitet; 15 davon betreffen Waren aus China. Zehn Verfahren laufen aktuell noch. Die EU-Kommission hatte im März beschlossen, den europäischen Stahlsektor angesichts der weltweiten – auch subventionsbedingten – Überkapazitäten stärker zu schützen.Untersuchungen hatten jetzt erneut bestätigt, dass die chinesischen Erzeugnisse in Europa zu stark gedumpten Preisen verkauft werden. Um den EU-Stahlkochern “die nötige Atempause” zu verschaffen, würden nun Zölle von 65,1 bis 73,7 % auf Grobblech und von 13,2 bis 22,6 % auf warmgewalzten Flachstahl eingeführt. Brüssel hofft, dass damit die Rentabilität der europäischen Grobblechhersteller wieder hergestellt und Schaden von den Herstellern warmgewalzter Stahlerzeugnisse abgewendet wird. Die Zölle sind vorläufig angesetzt. Ob sie langfristig gelten, wird in den nächsten sechs Monaten entschieden.