Weniger Beschäftigte im Mittelstand
Trübe Geschäftsaussichten
Weniger Beschäftigte im Mittelstand
sar Frankfurt
Die Zahl der Beschäftigten im Mittelstand ist in den vergangenen Monaten weiter gesunken, zeigt eine Untersuchung der Creditreform Wirtschaftsforschung. Es haben mehr Unternehmen Stellen abgebaut als Personal aufgestockt.
Besonders viele Stellen sind im verarbeitenden Gewerbe weggefallen, wo fast 28% der Betriebe Personal abgebaut haben. Im Baugewerbe schrumpfte die Belegschaft bei fast 25% der Unternehmen.
Nur wenige Mittelständler wollen Personal aufbauen
Neben üblichen saisonalen Schwankungen zeuge dies von mangelndem Optimismus, schlussfolgern die Autoren. Nur noch knapp 18% der Betriebe planen, im kommenden Halbjahr die Belegschaft aufzustocken. 2024 hatten dies noch 23% der Betriebe vor. Knapp 12% der Befragten gehen von einem Personalabbau aus. Ein höherer Anteil wurde zuletzt in der Finanzkrise 2009 mit 17% gemessen.

Bislang gibt es kaum Anhaltspunkte für eine Trendwende. Die rund 1.200 im März befragten Mittelständler bewerten ihre Geschäftslage weiterhin überwiegend negativ, der Geschäftsklimaindex der Creditreform liegt das zweite Jahr in Folge im Minusbereich.
Auch die Umsatzentwicklung blieb zuletzt verhalten. Für die weitere Umsatzentwicklung sind die Mittelständler zumindest vorsichtig optimistisch. Nachdem der Indikator für die Umsatzentwicklung im Vorjahr einen Tiefstand erreicht hatte, kletterte der Saldo aus steigenden und sinkenden Umsatzerwartungen von 7,7 auf 9,7 Prozentpunkte.
Zahlungsausfälle treffen jeden neunten Betrieb
Etwa jeder neunte Mittelständler sieht sich derzeit allerdings mit Zahlungsausfällen von mehr als 1% des Umsatzes konfrontiert. Nur ein Fünftel der Betriebe ist komplett von Ausfällen verschont geblieben. Das sorgt für zusätzliche Belastungen. Entsprechend halten sich Mittelständler mit Investitionen zurück: Weniger als 42% planen ein Investitionsvorhaben. Der Großteil der Ausgaben entfällt auf Ersatzinvestitionen. Wirkliche Erweiterungsinvestitionen haben nur 43% der Betriebe geplant.