Digitale Identitäten

Wettlauf digitaler Identitäten gewinnt Tempo

Der Wettlauf der Anbieter digitaler Identitätslösungen nimmt vor dem Hintergrund des beschleunigten Digitalisierungstrends während der Corona-Pandemie Fahrt auf. Am Donnerstag kündigten WebID und Verimi aus Berlin eine Kooperation an, mit der die Unternehmen ihre Relevanz im Wettbewerb auch international erhöhen wollen.

Wettlauf digitaler Identitäten gewinnt Tempo

sp Berlin

Der Wettlauf der Anbieter digitaler Identitätslösungen nimmt vor dem Hintergrund des beschleunigten Digitalisierungstrends während der Corona-Pandemie Fahrt auf. Am Donnerstag kündigten WebID und Verimi aus Berlin eine Kooperation an, mit der die Unternehmen ihre Relevanz im Wettbewerb auch international erhöhen wollen. Den gleichen Anspruch hat die Münchner IDnow, die bereits Ende Juni die französische Ariadnext erworben hat. Derweil genießt das Thema wachsende politische Aufmerksamkeit als Teil der digitalen Souveränität Europas.

Sowohl die Politik als auch die Unternehmen befürchten, dass internationale Akteure wie die US-Technologiekonzerne Apple und Facebook oder vergleichbare Anbieter aus China auf dem Feld digitaler Identitätslösungen Fakten schaffen werden, wenn Europa nicht schnell eigene relevante Angebote etablieren kann. Vor allem für regulierte Branchen wie die Finanzindustrie sind robuste digitale Identitätslösungen aber eine Voraussetzung, um ihre Prozesse digitalisieren zu können. Nicht von ungefähr zählt unter anderem die Allianz ebenso zum Gesellschafterkreis von Verimi wie die Deutsche Bank. Beide Konzerne nutzen Lösungen von WebID.

„Allein ist aktuell keiner von uns führend genug, um digitale Identitäten und entsprechende Services im Markt umfassend anzubieten. Zusammen sind wir stärker und werden auch ganz anders wahrgenommen in Deutschland, in Europa und der Welt“, erklärt WebID-Gründer und CEO Frank S. Jorga zur Partnerschaft mit Verimi. Mit 18 Millionen geldwäschegesetzkonformen Transaktionen und acht Millionen digitalen Identitäten auf der eigenen Plattform gehört das Unternehmen zu den größten Anbietern von Identifikationsdienstleistungen in Europa. Verimi hat es mit den eigenen Identitätslösungen seit der Gründung im Frühjahr 2018 dagegen noch nicht auf eine Reichweite im oberen einstelligen Millionenbereich geschafft.

Im Frühjahr hat auch die Bundesregierung ein Projekt angestoßen, mit dem bis Anfang 2022 eine mittlere sechsstellige Zahl Nutzern für eine neu entwickelte ID-Wallet gewonnen werden sollen.

Im Gespräch Seite 11