Wirtschaftsweise senken Prognose für 2021
Die Wirtschaftsweisen blicken einem Insider zufolge wegen der Lieferprobleme skeptischer auf die Konjunktur in Deutschland. Die vier Ökonominnen und Ökonomen senkten ihre Wachstumsprognose für 2021 auf 2,7%, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Montag von einer mit den Daten vertrauten Person erfuhr. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) hatte im März noch ein Plus von 3,1% veranschlagt. Dafür trauen die Regierungsberater der Wirtschaft im nächsten Jahr mit 4,6% ein stärkeres Wachstum zu als bisher mit 4,0% erwartet.
Eckwerte der Prognosen für Deutschland 2021/2022 (Stand 9. November 2021) | |||||||||
SVR (10.11) | SVR (10.11)) | Bundesregierung (27.10) | Bundesregierung (27.10) | Ifo (22.09) | Ifo (22.09) | ||||
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | ||||
BIP (preis-, nicht kalenderbereinigt) | 0,6 | -4,6 | 2,7 | 4,6 | 2,6 | 4,1 | 2,5 | 5,1 | |
Inflationsrate | 1,4 | 0,5 | 3,1 | 2,6 | 3,0 | 2,2 | 3,0 | 2,3 | |
Der Sachverständigenrat überreicht sein Jahresgutachten am Mittwoch der Regierung. Mitglieder des Gremiums sind Volker Wieland, Veronika Grimm, Monika Schnitzer und Achim Truger. Zuletzt hatten auch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute und die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose jeweils für 2021 gekappt, dafür aber die Schätzung für 2022 erhöht. Allgemein wird erwartet, dass sich die Erholung der Konjunktur wegen der anhaltenden Lieferprobleme in das nächste Jahr verlagert.
Dem „Handelsblatt“ zufolge rechnen die Wirtschaftsweisen für 2022 mit einer Inflation von 2,6%, nach 3,1% in diesem Jahr.