Nachhaltigkeit

Es ist an der Zeit, die Zukunft zu gestalten!

Nachhaltigkeit ist kein „Nice-to-­have“, sondern ein zwingend ­notwendiger Teil im Geschäft von Banken und Finanzinstituten. Die vor uns liegenden Aufgaben werden viele Jahre harter Arbeit und stetiger Veränderung mit sich bringen.

Es ist an der Zeit, die Zukunft zu gestalten!

Nachhaltigkeit ist kein „Nice-to­have“, sondern ein zwingend ­notwendiger Teil im Geschäft von Banken und Finanzinstituten. Die ESG-Kriterien (ESG steht für Environment, Social, Governance) und die EU-Taxonomie geben hierfür einen klaren Rahmen, der viele Institute vor Herausforderungen stellt. Für den Finanzplatz Stuttgart gilt es jetzt etwaige Chancen geschickt zu nutzen.

Als die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen 2012 in Rio de Janeiro zusammenkamen und die Formulierung globaler Nachhaltigkeitsziele beschlossen, ahnte noch niemand, welche weltweiten Konsequenzen für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sich daraus ergeben würden. Auch die Finanzinstitute nicht. Am 1. Januar 2016 traten diese Ziele – insgesamt 17 – in Kraft, die der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Die „UN Sustainable Development Goals“ führten zu einem grundlegend neuen Verständnis von Nachhaltigkeit – neben Umwelt- und Klimaschutz geht es seitdem auch um ökonomische Zielsetzungen wie nachhaltiges Wachstum oder soziale Themen wie menschenwürdige Arbeit, die Gleichstellung der Geschlechter oder die Bekämpfung der Armut.

Bekannt wurden diese Ziele unter dem Sammelbegriff ESG (Environment, Social, Governance – kurz ESG). Unternehmen kommen heutzutage nicht mehr daran vorbei, sich ihrer Verantwortung aus diesen drei Komponenten der Nachhaltigkeit zu stellen – das betrifft auch den Finanzsektor. Denn zum einen erwarten Kundinnen und Kunden sowie Anlegerinnen und Anleger zunehmend, dass ihre Bank, ihr Versicherer oder ihr Investmenthaus nachhaltige Produkte anbietet. Zum anderen hat Nachhaltigkeit bereits Einzug in regulatorische und gesetzgeberische Anforderungen an die Finanzbranche gehalten. Stichwort: Sustainable Finance.

Beispiel Taxonomie

Ein Beispiel hierfür ist die Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union (EU), die als Beitrag zum European Green Deal am 1. Januar in Kraft getreten ist. Sie bestimmt EU-einheitlich die Kriterien, anhand derer eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist, und formuliert damit konkrete Vorgaben für nachhaltige Investitionen. Eine soziale Taxonomie ist in Vorbereitung. Weitere Beispiele finden sich auf Bundesebene, etwa das Klimaschutzgesetz oder die Positionierung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Ende 2019, der zufolge die Geschäftsleitungen der von ihr beaufsichtigten Unternehmen für die Beschäftigung mit Nachhaltigkeitsrisiken in der Verantwortung stehen.

Pflichtvorgaben in Form von Paragrafen und Artikeln sind wichtig, damit Nachhaltigkeit an vergleichbaren und belastbaren Ergebnissen in der Wirtschaft und somit auch im Finanzwesen umgesetzt wird. Noch wichtiger ist aber, dass alle Beteiligten engagiert und motiviert Verantwortung übernehmen und den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft aktiv mitgestalten.

Die Creditplus Bank engagiert sich bereits seit Jahren in diesen Bereichen und hat sich in ihrem „Leitbild Nachhaltigkeit“ dem Klimaschutz und der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen verpflichtet. Darüber hinaus wollen wir unseren CO2-Fußabdruck zügig und signifikant reduzieren.

Wichtiger Bestandteil unserer Klimapolitik ist dabei, dass wir sowohl unsere Mitarbeitenden als auch Kundinnen und Kunden sowie Partner durch unterschiedlichste Aktionen und Projekte für den Klimaschutz sensibilisieren. So engagieren wir uns beispielsweise bei der Aufforstung von Waldbeständen, fördern die E-Mobilität unserer Beschäftigten und sorgen mit einem eigenen Bienenvolk auf dem Campus Stuttgart für mehr regionale Biodiversität. Immerhin: Rund 20 Kilogramm wohlschmeckenden Honig produzieren unsere fleißigen „CreditplusBees“ inzwischen!

Natürlich zielen unsere Maßnahmen aber vor allem auf unser Kerngeschäft ab. Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema ­nachhaltige Finanzprodukte und Services. Mit unserer volldigitalen An­tragsstrecke beispielsweise gelingt es uns, nicht nur in Pandemiezeiten räumliche Dis­tanzen zu überbrücken, sondern auch Ressourcen zu schonen. Darüber hinaus bekennen wir uns zu den Umweltzielen der Crédit Agricole Gruppe, als deren Tochtergesellschaft wir in Deutschland operieren. Dazu gehört unter anderem die Unterstützung der Net-Zero Asset Owner Alliance und die verstärkte Finanzierung von Projekten zu erneuerbaren Energien.

Crédit Agricole gilt laut dem genossenschaftlichen Weltverband International Cooperative Alliance als zweitgrößte Genossenschaft weltweit. Als Teil der Gruppe sind auch wir den genossenschaftlichen Werten verpflichtet. Nachhaltigkeit ist neben Solidarität und Partnerschaftlichkeit Teil unserer DNA. Anders ist ein Engagement für das Thema für uns auch nicht denkbar: Wir Menschen haben keine Zeit mehr, wir müssen unsere Zukunft jetzt gestalten!

Hinzu kommt als fester Bestandteil unseres genossenschaftlichen Wertegerüsts die regionale Verankerung. Aktuelles Beispiel hierfür ist unser Engagement als Mitglied der Initiative „Stuttgart Financial“. Ziel dieser Initiative ist es, die baden-württembergische Landeshauptstadt als einen der führenden Finanzplätze Deutschlands im Bereich Sustainable Finance zu positionieren. Das Potenzial ist groß: Der Standort zeichnet sich durch die Diversität seiner Akteure im Finanzsektor – die Genossenschafts- und Privatbanken, die Sparkassen, Bausparkassen, Versicherungen und Deutschlands drittgrößte Börse – sowie seine starken, mittelständischen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus, viele davon im Hightech-Sektor. Für Privatanleger ist Stuttgart führender Handelsplatz in der Bundesrepublik.

Die Standortinitiative hat sich mit der auch von uns unterzeichneten „Stuttgarter Erklärung“ zum Ziel gesetzt, die regionale Wirtschaft bei ihrer Transformation zur Green Economy effektiv zu unterstützen. Die Finanzmarktanbieter werden zum Beispiel ihr Angebot an ressourcenschonenden Produkten und Services ausbauen und den Unternehmen so helfen, sich den Herausforderungen des Klimawandels optimal zu stellen. Dazu gehören außerdem Produkte für Privatkundinnen und -kunden, etwa zum energetischen Bauen und Sanieren, oder nachhaltige Portfolien. Aber auch der Standort selbst soll sich an Klimazielen orientieren und für den Globalen Green Finance Index qualifizieren, das Ranking der führenden Finanzzentren weltweit.

Nachhaltigkeit wird als beherrschendes Thema in der Finanzmarktbranche in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Creditplus Bank stellt sich dieser Entwicklung: So werden wir im Laufe dieses Jahres unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln und umfassendere Ambitionsniveaus formulieren, woraus wir entsprechende Maßnahmen und weitere Projekte ableiten. Es gilt, unser Produktportfolio weiter konsequent an den ESG-Kriterien auszurichten und auszubauen und einer der führenden Anbieter für nachhaltige Finanzierungen im Privatkundengeschäft zu werden.

Viele Jahre harter Arbeit

Die vor uns liegenden Aufgaben werden viele Jahre harter Arbeit und stetiger Veränderung mit sich bringen. Dass wir diese Aufgaben dennoch meistern werden, darin bestätigt mich unsere inzwischen 60 Jahre währende Historie als Bank, die sich immer mit Erfolg den Erfordernissen ihrer Zeit anpassen konnte. Aber wem sage ich das? Schließlich hat die Börsen-Zeitung uns ein Jahrzehnt an Tradition und Erfahrung voraus. Und deshalb an dieser Stelle: herzlichen Glückwunsch dem jung gebliebenen Fachmedium, an dem in unserer Branche auch heute niemand vorbeikommt!

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