Die Allianz kommt bei der Standardisierung ihrer Produktpalette voran. Die Gesellschaften definierten entlang der gesamten Wertschöpfungskette harmonisierte Prozesse und Standards, erläutert Vorstand Klaus-Peter Röhler im Interview der Börsen-Zeitung: „Das hat bisher noch kein Versicherer gemacht.“ So gebe es neue globale Masterprodukte je Produktsegment. Beispielsweise sei die deutsche Sachversicherung für die Internationalisierung des neuen Privatschutzprodukts verantwortlich. Es werde schon in Italien eingesetzt und ersetze dort unter dem Namen Ultra 799 Altprodukte.

Röhler kündigt zahlreiche neue Masterprodukte an. Für mittelgroße Unternehmen sei ein großes Projekt gestartet worden. Für sehr kleine Firmen komme in Zentral- und Osteuropa noch im Jahr 2021 ein Masterprodukt auf den Markt, Deutschland folge im nächsten Jahr mit dem Produkt Unternehmensschutz. Die Allianz bereite außerdem Masterprodukte für Biometrie und Unit Linked vor: „Damit werden wir in Europa noch eine Menge Potenziale heben können.“

Röhler zufolge hat die Allianz mittlerweile ein derart granulares Verständnis von Risiken und Kundenverhalten durch eine Vielzahl von Datenquellen und fortschrittliche Analytik gewonnen, dass sie beispielsweise die Preise anpassen kann an die Bereitschaft der Kunden, einen Vertrag abzuschließen. Der Versicherer untersuche, wie viele Angebote erforderlich seien, um in einen Vertrag zu konvertieren. „Dann lassen sich täglich bestimmte Tarifmerkmale ändern“, sagt Röhler.

In der deutschen Sachversicherung sei das Wachstum in der Folge bereits stark gestiegen: „Das ist unser Ziel: Einen Wachstumskreislauf in Gang zu setzen, der auch durch Investitionen von Ressourcen aus dem Allianz-Kundenmodell gefüttert wird, gepaart mit dieser technischen Exzellenz.“