Geldwäschebekämpfung

Alle Trans­aktionen auf dem Radar

Kriminelle nutzen oft findige Strategien, um Geldwäsche via Blockchain zu verschleiern. Dem setzt das Fintech Immutable Insight ein Gesamtscreening entgegen, um Transaktionen zu entdecken, die vom statistischen Normal abweichen.

Alle Trans­aktionen auf dem Radar

fed/xaw Frankfurt

Das Fintech Immutable Insight hat die Bekämpfung von Geldwäsche als ein Anwendungsgebiet für seine Echtzeitanalysen entdeckt. „Unser Transaktionsmonitoring ermöglicht ein Screening des gesamten Markts von Produkten, die auf Ethereum oder anderen Blockchains mit Smart Contracts aufsetzen“, erklärt Geschäftsführerin Katharina Gehra im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „So etwas gab es bislang im traditionellen Finanzsystem nicht.“

Abweichungen fallen auf

Dieser „Gesamtblick auf 100% der Transaktionen einer Blockchain“ ermögliche es, Geldwäschestrategien wie beispielsweise die Aufteilung großer Summen auf eine Vielzahl von Kleinbeträgen, das so­genannte Smurfing (Schlumpfen), zeitnah zu identifizieren. „Verhalten, das vom statistischen Normal ab­weicht, fällt uns auf“, erläutert Gehra­. Dabei konzentriert sich Immutable Insight auf die Auswertung der Echtzeitanalysen und überlässt den Banken, denen das Technologieunternehmen  analytische Ins­trumente zur Verfügung stellt, die Kundenidentifikation (Know Your Customer).

Potenzial bei Immobilien

Das Grünwalder Unternehmen, zu dessen Investoren u. a. Daniel Hopp, Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp, zählt, ist sowohl in der Kryptovermögensverwaltung als auch in der Blockchain-Beratung vor allem mittelständischer Unternehmen tä­tig. Geschäftspotenzial sieht Gehra, die von der umfassenden Tokenisierung wirtschaftlicher Transaktionen fest überzeugt ist, in Zusammenhang mit Immobilientransaktionen, mit dem internationalen Cashmanagement exportorientierter Mittelständler und mit der Erfüllung der Anforderungen, die sich durch das Lieferkettengesetz ergeben.