Beantragung bei der Bankenaufsicht läuft

Deutsche Bank stellt größeren Geldregen in Aussicht

Die Deutsche Bank übertrifft die Erwartungen im zweiten Quartal und plant beschleunigte Kapitalausschüttungen. Die Aktie zieht deutlich an. Analysten zeigen sich optimistisch, dass die geplante Eigenkapitalrendite von 10% auch erreicht wird.

Deutsche Bank stellt größeren Geldregen in Aussicht

Deutsche Bank stellt größeren Geldregen in Aussicht

Eigenkapitalrendite von 10 Prozent nach starkem Quartal greifbar – Aktie haussiert

bg Frankfurt

Nebenstehender Kommentar Artikel Seite 5

Die Deutsche Bank hat nach einem starken ersten Quartal auch im zweiten Abschnitt über Erwartung abgeschlossen. Damit verschafft sie sich Luft für eine beschleunigte Auskehrung von Überschusskapital. Es ist das erste Mal seit Ausbruch und Überwindung der Finanzkrise, dass Deutschlands Branchenprimus mit so viel Zuversicht nach vorne blicken und damit seine Aktionäre schneller als geplant am Erfolg teilhaben lassen kann.

On top zur regulären Dividende

Denn bei der Aufsicht wurde bereits der nächste Aktienrückkauf beantragt. Er kommt zusätzlich zur regulären Dividende, die im kommenden Frühjahr ausgeschüttet und 50% des Überschusses ausmachen soll. Zum Umfang des geplanten Aktienrückkaufs – in diesem Jahr lag das Volumen bereits bei 750 Mill. Euro – machte der scheidende Finanzvorstand James von Moltke am 24. Juli zunächst keine Angaben.

Den Anlegern war dieses fehlende Detail egal, die schon vorbörslich starke Aktie legte in der Spitze 8,1% zu auf 28,535 Euro. Damit setzt die Deutsche-Bank-Aktie ihren seit April andauernden Lauf fort. Bankaktien zählten am Donnerstag zu den stärksten Sektoren im Stoxx 600.

Gewinn verdoppelt

Analysten zeigten sich optimistisch, dass die Bank die für 2025 angestrebte Eigenkapitalrendite auf das materielle Eigenkapital (Rote) von 10% erreichen kann. Per Ende Juni weist die Deutsche Bank 11% aus, angestrebt werden mehr als 10% im Gesamtjahr. Unterm Strich wurde im ersten Halbjahr mit 5,4 Mrd. Euro mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum verdient. Dabei hellt der Wegfall eines negativen Sondereffektes (Postbank-Klagen) das Bild auf.

Kreditrisiken im Griff

Grundlage für die operative Stärke sind die um 6% auf 16,3 Mrd. Euro gesteigerten Erträge. Das nährt die Zuversicht, dass die Bank das Ziel von rund 32 Mrd. Euro im Gesamtjahr erreichen kann. Stabilität zeigen die Frankfurter auch im Risikomanagement: Nachdem im ersten Halbjahr ein Rückgang der Vorsorge für Kredite um 2% auf 894 Mill. Euro verbucht wurde, zeigte sich der CFO zuversichtlich, dass dieser Trend auch in der zweiten Jahreshälfte andauern wird.

Verschärfte Kapitalregeln sollen beherrschbar sein

Entwarnung gibt die Deutsche Bank bei einem Thema, das Investoren kürzlich aufgeschreckt hatte. Dabei geht es um die Kalibrierung der Risikoaktiva (RWA). Befürchtet wurde, dass durch die neue Regulatorik weniger interne Modelle zum Zuge kommen und dadurch die RWA empfindlich ansteigen würden. Jetzt versicherte die Bank, dass die künftigen Eigenkapitalvorschriften keine Auswirkungen auf Kapitalausschüttungen haben werden. Man könne die erwarteten Effekte deutlich reduzieren oder sogar komplett ausgleichen.

Die Auswirkung des sogenannten Output Floor bis 2030 beziffert die Deutsche Bank in einer Pro-Forma-Szenarioanalyse auf 64 Mrd. Euro. Darin wird aufgezeigt, dass sich 30 Mrd. Euro allein durch eine Optimierung von Marktrisiken und Hedging, das Netting von Derivaten sowie durch Gegenparteienmanagement im Kreditbuch reduzieren ließen. Mit diesen Maßnahmen könnten die Auswirkungen des Output Floor um mindestens zwei Jahre auf 2030 geschoben werden, heißt es in einer Investorenpräsentation. Zur weiteren Linderung würden außerdem verstärkt solche Ausleihungen ins Kreditbuch gelangen, die externe Ratings haben. Darüber hinaus könnten zur RWA-Entlastung noch mehr Immobilienkredite verbrieft werden.