Die „Bad Bank“ der Genossen hat viel zu tun
Viel Arbeit für Bad Bank
der Kreditgenossen
BAG Hamm verdoppelt Bilanzsumme – Starkes Neugeschäft
ab Köln
Die BAG Hamm, die Bad Bank der Kreditgenossen, kommt mit der Arbeit kaum nach. Schieflagen einiger Primärinstitute bescherten dem Spezialkreditinstitut 2024 ein außergewöhnlich hohes Neugeschäft. „Der Workload war im Vergleich zu früheren Geschäftsjahren deutlich höher“, sagte Vorstandssprecher René Kunsleben vor der Presse.
Ablesen lässt sich das unter anderem an der mehr als verdoppelten Bilanzsumme von 733 (i.V. 359) Mill. Euro. So explodierte das akquirierte Kreditbearbeitungsvolumen auf 489 (176) Mill. Euro. Davon entfiel das Gros mit 261 Mill. Euro auf das bilanzschonende Servicing-Geschäft. Problemkredite wurden im Volumen von 228 Mill. Euro aufgekauft, allerdings zu einem weit geringen Kaufpreis, wie Kunsleben sagte. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Grob abschätzen lässt sich das dennoch anhand der von 67 auf 106 Mill. Euro gestiegenen Kundenforderungen.
Anteile an Immobilienfonds
Daneben wurden 73 Immobilien im Wert von 154 Mill. Euro erworben. Seit vielen Jahren war das der erste große Zuwachs, wie Kunsleben ausführte. On top kam der Erwerb von Anteilen an offenen Immobilienfonds aus dem Portfolio einer einzelnen Ortsbank in Höhe von 246 Mill. Euro (brutto). Dabei handele es sich um Engagements in Immobilienspezialfonds. Das Jahresergebnis von 0,6 Mill. Euro wird an die Sicherungseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken abgeführt, müssen die Westfalen ihren eigenen Besserungsschein doch weiter abtragen.
Bekanntermaßen ist es 2024 bei einer Reihe von Volks- und Raiffeisenbanken zu größeren Schieflagen gekommen. Das hatte zur Folge, dass die Bad Bank aus Hamm ihre Kundenkontakte stark fokussieren musste. Die Bearbeitungskapazitäten seien „von besonderen Fällen stark ausgelastet“ gewesen, sagte Kunsleben.
Nächster Großfall
Wenngleich der Vorstandschef davon ausgeht, dass das Volumen neuer, problembehafteter Kredite 2025 geringer als im Vorjahr ausfällt, ist der nächste Großfall bereits besiegelt. Im Rahmen einer bilanziellen Ausgliederung übernimmt die BAG Hamm von der Volksbank Dortmund-Nordwest bilanzielles Volumen im Umfang von 241 Mill. Euro. Ob auch von der Raiffeisenbank im Hochtaunus Assets auf die Bank zukommen, wollte Kunsleben nicht spekulieren.