Vor Übernahme durch Crédit Mutuel

Höhere Steuerlast drückt OLB-Gewinn

Die OLB hat im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang verbucht. Grund ist eine wider höhere Steuerlast. Operativ läuft es vor der geplanten Übernahme durch die französische Crédit Mutuel ordentlich.

Höhere Steuerlast drückt OLB-Gewinn

Höhere Steuerlast drückt OLB-Gewinn

ste Hamburg

Die Oldenburgische Landesbank (OLB) steuert mit einem Gewinnrückgang auf die im März angekündigte Übernahme durch die Crédit Mutuel Alliance Fédérale zu. Wie das Institut am Donnerstag mitteilte, sank das Ergebnis im ersten Halbjahr um 11% auf 132,8 Mill Euro. Ausschlaggebend für den Rückgang war demnach eine eine um 22 Mill. auf rund 58 Mill. Euro erhöhte Steuerlast.

2024 hatte die OLB von Einmaleffekten nach Steuern aus dem Kauf der Degussa Bank in Höhe von 25,2 Mill. Euro profitiert. Da der Kaufpreis unterhalb des Marktwerts lag, war er nach Unternehmensangaben nicht mit Steuern belegt worden. Bereinigt um diese Effekte habe der Gewinn bei 123,8 Mill. Euro, 7% unter dem Vorjahreswert.

Keine Überraschung

Die OLB hatte den Wegfall des positiven Effekts aus der unterhalb des Marktwerts getätigten Übernahme bereits im 2024 Geschäftsbericht avisiert. In der Prognose für das laufende Geschäftsjahr hatte das Institut darauf hingewiesen, dass diese Entlastung der Steuerquote 2025 wegfallen werde. Nach 19,5% im Vorjahr habe die Steuerquote für das erste Halbjahr 2025 mit 30,5% wieder ein „normales Niveau“ erreicht, begründete die Bank den gesunkenen Periodengewinn im Zwischenbericht zum 30. Juni.

Aufgrund des diesjährigen Wegfalls des positiven Einmalbetrags aus der Erstkonsolidierung der Degussa Bank in Höhe von 45,1 Mill. Euro sei auch das Vorsteuerergebnis trotz guter operativer Geschäftsentwicklung in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nur um 3,4% auf 191,2 Mill. Euro gestiegen. Im Geschäftsbericht der OLB ist von einem „wesentlichen Anstieg" des Vorsteuerergebnisses die Rede.

„Belastbar und profitabel“

Bereinigt um die geplante, aber nicht ausgezahlte Dividende von rund 130 Mill. Euro für das vergangene Geschäftsjahr lag die Eigenkapitalrendite nach Steuern im ersten Halbjahr den Angaben zufolge bei 15,7%. Sie lag damit zwar unter dem Vorjahresniveau von 16,4%, wenn man den Positiveffeket aus dem Erwerb der Degussa Bank unberücksichtigt lässt.

Ihr Ziel, bei einer Ausschüttungsquote von 50% auf eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15% zu kommen, erreichte die Bank auf dieser Basis aber. Ihre Kapital- und Liquiditätsausstattung bezeichnet die OLB als „weiterhin komfortabel“. Die harte Kernkapitalquote erfülle mit 14,1 (Ende 2024: 13,1)% die aufsichtlichen Anforderungen und liege über dem eigenen mittelfristigen Zielwert von mindestens 12,25%. „Unser Geschäftsmodell erweist sich auch in einem anspruchsvollen Umfeld als belastbar und profitabel“, so Finanzvorstand Reiner Polster.

Mit Verweis auf den Anstieg des Vorsteuergewinns und das um 21,5% auf 211,2 Mill. Euro erhöhte operative Ergebnis zeigte sich OLB-Vorstandschef Stefan Barth zufrieden. Kosten und Risiken habe man „sicher im Griff“. Die Übernahme durch die Crédit Mutuel-Holdingtochter Targo Deutschland wird nach Angaben aus Oldenburg derzeit „intensiv vorbereitet“. Details nannte die Bank nicht. Die Genehmigung der Transaktion durch die Aufsichtsbehörden steht weiterhin aus.