Anzeichen für Erholung

Pfandbriefbank ist für den Markt zuversichtlich

Die Deutsche Pfandbriefbank erkennt positive Signale im europäischen Gewerbeimmobilienmarkt. Auf Fragen zur Zukunft des Geschäfts in den USA bekommen die Aktionäre in der Hauptversammlung keine Antworten.

Pfandbriefbank ist für den Markt zuversichtlich

Pfandbriefbank mit Zuversicht für Markt

CEO: Klarer Boden gefunden – Hauptversammlung lehnt Vergütungssystem für Vorstand ab

jh München

Der Vorstand der Deutschen Pfandbriefbank blickt mit Zuversicht auf den europäischen Immobilienmarkt, rechnet in den USA jedoch nicht mit einer Belebung. Auf Fragen von Aktionären zu den Aussichten der Märkte für Gewerbeimmobilien berichtete der Vorsitzende Kay Wolf von einer Stabilisierung in Europa. „Die Märkte haben einen klaren Boden gefunden.“ Er nimmt an, das Transaktionsvolumen werde in Schritten steigen, wenn auch moderat. „Die Mehrheit der Investoren erwartet eine Steigerung der Investitionstätigkeiten in diesem Jahr.“

Allerdings könnten es Rückschläge geben, falls sich die Erholung verlangsamt. Zudem schließt Wolf Wertberichtigungen im Portfolio der Pfandbriefbank nicht aus. „Wir erwarten sie aber in einem deutlich geringeren Niveau als in den vergangenen Jahren“, fügte er hinzu.

Alle Optionen für die USA

In den USA erkennt das Management dagegen „keine solide Basis für Neugeschäft“. Wolf wies abermals auf die Unsicherheit über die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen hin. Damit fehle eine Voraussetzung und eine solide Basis für das Geschäft der Immobilienfinanzierung. Mitte Mai hatte die Pfandbriefbank erstmals von einem möglichen Rückzug aus den USA berichtet. Das Neugeschäft dort wurde eingestellt. Für das bisherige Volumen von zuletzt 4,1 Mrd. Euro, davon 3,6 Mrd. Euro Büroimmobilien, prüfe die Bank nach wie vor alle Optionen, sagte Wolf. Deshalb könne er – von Aktionären gewünschte – Details nicht nennen.

Markus Kienle, der für die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) sprach, monierte per Zuschaltung in der virtuellen Hauptversammlung, die Pfandbriefbank sei zu stark vom Zinsgeschäft abhängig. Vorstandschef Wolf entgegnete, im Rahmen der Strategie 2027 werde mit voller Kraft daran gearbeitet, das Provisionsgeschäft zu steigern. Die Arbeit vor seinem Antritt wolle er nicht kommentieren. Wolf ist seit Februar 2024 im Vorstand und wurde einen Monat später CEO.

Er berichtete von Fortschritten in neuen Geschäftsfeldern. Für den ersten Immobilienfinanzierungsfonds der Pfandbriefbank hätten trotz der Zurückhaltung im Markt mehr als 40 institutionelle Investoren ein Interesse bekundet. „Wir halten damit ein erstes Closing im zweiten Halbjahr 2025 für realistisch.“

„Die Kosten nicht im Griff“

Kienle von der SdK kritisierte auch, dass die Pfandbriefbank nicht die Kapitalkosten verdiene. „Sie haben die Kosten nicht im Griff“, sagte er und wies darauf hin, dass der Verwaltungsaufwand des Segments Immobilienfinanzierung im vergangenen Jahr um mehr als 5% gestiegen sei. Wolf hatte zuvor in seiner Rede betont, die Kosteneinsparungen kämen wie geplant voran. Für eine schlankere und straffere Struktur soll es künftig auch weniger Führungskräfte geben: Die Zahl der Senior-Manager werde um 15% reduziert.

In der Abstimmung über die Tagesordnungspunkte erlitt die Leitung der Bank eine Niederlage, als es um die Billigung des Vergütungssystems für Vorstände ging: 51,9% stimmten dagegen. Seit der Billigung zuletzt 2021 wurde das System überarbeitet. Der Vergütungsbericht wurde knapp mit 50,2% Ja-Stimmen angenommen. Abgestimmt hatten 16,7% des Grundkapitals. Mit der Präsenz sei er nicht zufrieden, gab Wolf zu. Ein Grund dafür sei der weit gestreute Aktienbesitz. Kein Aktionär besitze mehr als 5%.

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