Pflicht zum Elementarschutz für Wohngebäude soll kommen
Regierung bereitet Pflichtversicherung für Wohngebäude vor
lee Frankfurt
Die neue Bundesregierung will eine Versicherungspflicht für Wohngebäude einführen. „Wir brauchen eine bessere Absicherung vor Naturkatastrophen, dazu gehört auch ein breiter Versicherungsschutz gegen Elementarschäden“, sagte die neue Justiz- und Verbraucherministerin Stefanie Hubig (SPD) der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“.
Im Koalitionsvertrag vereinbart
Infolge des Klimawassers sind Hochwasser und Starkregen in Deutschland häufiger geworden. Vor gut einem Jahr hatte das Hochwasser viele Wohngebäude in Bayern und Baden-Württemberg zerstört. „Der Klimawandel macht solche Extremwetterereignisse wahrscheinlicher und heftiger“, argumentierte die SPD-Ministerin und verwies auf den Koalitionsvertrag, in dem die Regierungsparteien vereinbart haben, den Versicherungsschutz gegen Elementarschäden auszuweiten.
Nur gut die Hälfte versichert
Die Debatte um die Pflichtversicherung kommt nach jedem Großschadenereignis wieder auf. Denn selbst in gefährdeten Gebieten sind viele Wohnhäuser nicht versichert, bzw. nicht versicherbar. Laut Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (GDV), der eine Versicherungspflicht ablehnt, sind bundesweit etwa 54% der Wohngebäude gegen Elementarschäden versichert.
Pflicht trifft zunächst nur Anbieter
Wie das Blatt berichtet, soll die Pflicht zunächst die Versicherer betreffen. Sie sollen demnach künftig Neuverträge für den Wohngebäudeschutz nur noch mit Elementarschadenabsicherung anbieten dürfen. Bestandsverträge sollen zu einem Stichtag entsprechend erweitert werden müssen. Eine staatliche Rückversicherung soll die Kosten für die Versicherer begrenzen. Offen sei noch, ob Privatbesitzer unter bestimmten Voraussetzungen auf den Versicherungsschutz verzichten können, schreibt das Blatt.