Mehrfamilienhäuser besonders gefragt

Wohnimmobilien treiben Preise weiter nach oben

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen weiter. Der anhaltende Wohnungsmangel treibt Preise und Mieten. Entlastung durch Neubau lässt auf sich warten.

Wohnimmobilien treiben Preise weiter nach oben

Wohnimmobilien treiben Preise

Anstieg fünftes Quartal in Folge – Mehrfamilienhäuser mit stärkstem Zuwachs

wbr Frankfurt

Der Aufwärtstrend am deutschen Immobilienmarkt setzt sich fort. Nach Angaben des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) stieg der Immobilienpreisindex im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,9% auf 182,4 Punkte. Gegenüber dem ersten Quartal legte er um 1,0% zu – das fünfte Plus in Serie seit Beginn der Erholung im Frühjahr 2024.

Satte Zuwächse

Treiber der Entwicklung bleiben die Wohnimmobilien, deren Preise gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,1% zulegten. Besonders dynamisch entwickelten sich Mehrfamilienhäuser mit +5,6% im Jahres- und +1,3% im Quartalsvergleich. Selbst genutztes Wohneigentum – Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen – stieg um 2,6% im Jahres- und 0,8% im Quartalsvergleich. „Immer mehr Kaufwillige treffen auf ein knappes Angebot, während die Zahl der Baufertigstellungen zurückgeht. Das treibt die Preise“, erklärte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

Renditen geben um 1,9% nach

Auch die Mieten zogen weiter an. Neuverträge für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern lagen um 3,5% über dem Vorjahreswert, etwas schwächer als im Vorquartal (+4,3%). Die Renditen, gemessen am VDP-Liegenschaftszinsindex, gaben um 1,9 % nach – eine Folge der im Verhältnis zu den Preisen geringeren Mietsteigerungen.

In den sieben größten Metropolen fiel die Preisentwicklung kräftiger aus als im Bundesschnitt. Wohnimmobilien verteuerten sich dort um durchschnittlich 5,5% im Jahresvergleich. München (+6,5%) und Frankfurt am Main (+6,4%) lagen an der Spitze, Stuttgart mit +3,0% am Ende. Zwischen erstem und zweitem Quartal kletterten die Preise in Düsseldorf um 2,0% und in Frankfurt um 1,7%. Die Neuvertragsmieten in den Ballungsräumen stiegen um 4,3%, in Düsseldorf um 5,0%.

Mit Blick auf die kommenden Quartale erwartet der VDP, dass der Wohnungsmangel Preise und Mieten weiter steigen lässt. Der von der Bundesregierung beschlossene „Bau-Turbo“ könne hier gegensteuern, werde aber erst mittelfristig Wirkung entfalten. „Der Wohnungsmangel wird uns noch mehrere Jahre begleiten“, so Tolckmitt.

Energieeffiziente Objekte in Top-Lagen gefragt

Auch im Gewerbeimmobilienmarkt sind wieder leichte Aufwärtstendenzen sichtbar. Insgesamt stiegen die Preise um 2,9% gegenüber dem Vorjahr. Büroimmobilien legten um 3,3% zu, Einzelhandelsobjekte um 2,0%. Im Quartalsvergleich betrugen die Zuwächse 1,1% bzw. 0,6%. Die Mieten stiegen bei Büros um 3,5%, bei Handelsflächen um 2,1%. „Die Entwicklung ist noch nicht so gefestigt wie im Wohnsegment“, sagte Tolckmitt. So sei die Zahl der Transaktionen weiterhin gering. Wenn es aber zu Umsätzen komme, konzentrierten sich vor allem auf energieeffiziente Objekte in Top-Lagen. Als Belastungen gelten die noch nicht angesprungene Konjunktur, die anhaltenden Handelskonflikte und die geopolitischen Krisen.

Tatsächliche Transaktionen

Der VDP-Immobilienpreisindex beruht auf tatsächlich gezahlten Kaufpreisen und Mieten, die sich aus den Transaktionsdaten von über 700 Kreditinstituten ergeben und gilt als einer der verlässlichsten Indikatoren für die Marktentwicklung. Die jüngsten Daten unterstreichen: Der Immobilienmarkt befindet sich weiter in einer Erholungsphase – getragen vor allem von der starken Nachfrage nach Wohnraum bei knappem Angebot.