Agrarhandelskonzern

Baywa erwartet abermals steigende Preise für Getreide

Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung warnt die Führung des Agrarhandelskonzerns Baywa vor abermaligen Turbulenzen am Weltgetreidemarkt im neuen Jahr aufgrund des anhaltenden Ukraine-Kriegs.

Baywa erwartet abermals steigende Preise für Getreide

sck München

– Nach heftigen Turbulenzen an den weltweiten Märkten für landwirtschaftliche Erzeugnisse 2022 rechnet der Agrarhandelskonzern Baywa im neuen Jahr ebenfalls mit einer volatilen Entwicklung infolge des Ukraine-Kriegs. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung warnt die Konzernspitze des westeuropäischen Marktführers vor abermals steigenden Preisen und möglichen Versorgungsengpässen, sollte der militärische Konflikt andauern.

„Wenn die Ukraine stärker ausfallen würde, als es in der Saison 2022 der Fall war, wenn der Krieg sich in die Länge zieht, dann wird die weltweite Versorgungssicherheit schwierig. Das gilt insbesondere für die Entwicklungsländer (…). Aber auch die EU könnte betroffen sein. Das beträfe vor allem die Produkte Mais, Raps und Sonnenblumenöl. Die Preise müssten also wieder anziehen, wenn sich die Nachfrage so entwickelt wie im vergangenen Sommer. Die Lage wird also angespannt bleiben“, sagt Vorstandschef Klaus Josef Lutz.

Aufgrund des russischen Angriffskriegs gingen zum Beispiel die Preise für Weizen durch die Decke. Insbesondere die Entwicklungsländer litten darunter. Sie mussten Getreide sehr teuer importieren. Zugleich treibt der erstarkte Dollar die Kosten für diese Staaten zusätzlich. Derzeit liegt der Marktpreis für eine Tonne Weizen ungefähr wieder auf dem Niveau kurz vor Beginn der Invasion am 24. Februar 2022.

Das Abkommen zwischen Kiew und Moskau über den freien Transport von Getreide mit Schiffen auf dem Schwarzen Meer könnte zeitweise für Beruhigung gesorgt haben. Der Baywa-CEO äußert sich hier aber skeptisch: „Die Transporte mit Frachtern über das Schwarze Meer lösen nicht das grundsätzliche Problem.“ Er bezeichnete das Abkommen als „politisches Druckmittel“.

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