Die Bundesregierung führt im Einklang mit Empfehlungen aus Brüssel eine Testpflicht für Flüge aus China ein. Diese und weitere Maßnahmen zum Seuchenschutz auf Flugreisen kündigte am Donnerstag eine Reihe von EU-Staaten an. Sie kommen damit Empfehlungen nach, die ein Krisenstab der Europäischen Union am späten Mittwochabend ausgesprochen hatte.

Künftig müssen Reisende aus China vor Reiseantritt einen negativen Antigenschnelltest vorweisen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit. „Europa hat eine gemeinsame Antwort auf die Pandemie-Lage in China gefunden“, sagte Lauterbach.

Ausgangspunkt sind gemeinsame Empfehlungen, auf die sich Vertreter der 27 EU-Staaten in einer Krisensitzung verständigt hatten. Für die Umsetzung sind die Mitgliedstaaten selbst verantwortlich. Anders als die Regierungen Frankreichs, Italiens und Spaniens, die bereits vor Tagen Testpflichten für Flüge aus China beschlossen haben, hatte die Bundesregierung ein gemeinsames Vorgehen auf EU-Ebene abgewartet.

Die Regierung in Peking sieht sich zunehmender internationaler Kritik an ihrem Umgang mit der Pandemie ausgesetzt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO wirft ihr vor, die nach einem abrupten Ausstieg aus der sogenannten Null-Covid-Politik losgetretene massive Ansteckungswelle und deren Todesfolgen he­runterzuspielen und zu verschleiern. Ein hochrangiger Vertreter der WHO beklagte nach einem Besuch in Peking eklatante Transparenzmängel. Die Kritik gilt irreführenden Statistiken zur Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 in China und der aus Sicht von Experten mangelhaften Nachverfolgung von Ansteckungsfällen.

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