Zahlungsverkehr

Deutsche Bank weitet Acquiring aus

Die Deutsche Bank will eine Lücke in ihrer Wertschöpfungskette im Zahlungsverkehr schließen und baut dafür ihre Partnerschaft mit Mastercard aus. Noch nicht richtig abgedeckt sei das Zahlungsakzeptanzgeschäft, sagte Ole Matthiessen, bei der...

Deutsche Bank weitet Acquiring aus

kb Frankfurt

Die Deutsche Bank will eine Lücke in ihrer Wertschöpfungskette im Zahlungsverkehr schließen und baut dafür ihre Partnerschaft mit Mastercard aus. Noch nicht richtig abgedeckt sei das Zahlungsakzeptanzgeschäft, sagte Ole Matthiessen, bei der Deutschen Bank für das Cash Management verantwortlich, in einem Pressegespräch. Bereits im dritten Quartal soll deshalb ein Angebot starten, das im neuen Bereich „Merchant Solutions“ angesiedelt ist. Es richte sich zu­nächst an die 800000 Geschäftskunden des Instituts, dann sollen externe Kunden akquiriert werden.

Im Kern geht es um Folgendes, wobei eine Vielzahl von Gebühren anfällt, von denen sich die Bank einen größeren Anteil verspricht: Bei den zunehmend digitalen kartenbasierten Zahlungen zwischen zwei Parteien fungiert die Bank einerseits als Kartenherausgeber (Issuer), der die Interchange-Gebühr behält, weil sie vom Betrag abgezogen wird, der an den Händler geht. Auf der anderen Seite ist sie Bank des Händlers, die die Zahlungsannahme ermöglicht (Acquirer) und dafür eine Gebühr vom Händler erhält. Auf der Händlerseite kommt dann noch ein Payment Service Provider (PSP) hinzu, also ein technischer Dienstleister, der die Zahlung abwickelt – und dafür auch eine Gebühr verlangt – zusammen ist dies die Merchant Service Charge. Zudem erheben Netzwerke wie Mastercard und Visa eine Scheme-Gebühr für die Verarbeitung der Zahlungen sowie Lizenzen.

Die Lücke, die die Deutsche Bank nun schließen will, ist, das Aquiring und die Dienste als Payment Service Provider künftig zusammenzuführen und anzubieten. Dadurch würden die verschiedenen Abrechnungsmethoden digitaler Einkäufe, mit denen Händler konfrontiert sind, gebündelt. „Wir wollen als Zahlungsakzeptanzdienstleister wahrgenommen werden“, betonte Matthiessen, denn bisher seien diese PSP-Dienste von Nichtbank-Anbietern übernommen worden. Er sieht es als Vorteil an, als Bank ein regulierter Finanzdienstleister zu sein. Noch gebe es keine europäische Großbank, die ähnlich positioniert sei und Banking und PSP derart kombiniere. Bei der Partnerschaft mit Mastercard gehe es auch um digitale Marktplätze, wo Unternehmen ihre Produkte direkt an die Verbraucher bringen könnten.

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