Finanzmarktkalender24./25. Juli

Deutsche Börse profitiert im zweiten Quartal von volatilen Märkten

Die Deutsche Börse befindet sich auf gutem Weg, ihre Ziele für dieses Jahr zu erreichen. Für das zweite Quartal rechnen Analysten mit wachsenden Nettoerlösen und einem leichten Gewinnzuwachs. Doch einige offene Fragen bleiben.

Deutsche Börse profitiert im zweiten Quartal von volatilen Märkten

24./25. Juli

Börse profitiert von Volatilität

Die Deutsche Börse befindet sich auf gutem Weg, ihre Ziele für dieses Jahr zu erreichen. Für das zweite Quartal rechnen Analysten mit wachsenden Nettoerlösen und einem leichten Gewinnzuwachs. Doch einige offene Fragen in Bezug auf die Zukunft von ISS Stoxx und den neuen CEO der Eurex Clearing AG bleiben.

Von Philipp Habdank, Frankfurt

Die Deutsche Börse dürfte wie im ersten auch im zweiten Quartal von der anhaltenden Volatilität an den Börsen profitiert haben. Vor der Präsentation der Quartalszahlen kommende Woche prognostizieren Analysten im Schnitt für das zweite Quartal im Geschäftssegment Trading & Clearing einen Umsatzzuwachs von 6,3% auf 317 Mill. Euro.

Im April verzeichnete die Deutsche Börse an den Kassamärkten ein Handelsvolumen von 188,4 Mrd. Euro. Das war zwar weniger als im Vormonat, aber 58% mehr Handelsvolumen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Mai schloss mit einem Handelsvolumen von 152,2 Mrd. Euro 33,3% über Vorjahr und der Juni lag mit 138 Mrd. Euro um 29,3% im Plus.

Voll im Soll

Auch im Segment Investment Management Solutions (IMS) – dem Daten-, Index- und Softwaregeschäft – dürfte es im zweiten Quartal besser als im Vorjahr gelaufen sein. Analysten rechnen mit einem Erlöszuwachs von 4,2% auf 317 Mill. Euro. Im Fondsdienstleistungsgeschäft dürfte die Deutsche Börse im zweiten Quartal verglichen mit dem Vorjahr 132 Mill. Euro erlöst haben, was einem Anstieg um 9% entspricht. Lediglich bei den Wertpapierdienstleistungen rechnen Analysten mit einem Erlösrückgang um 5,5% auf 394 Mill. Euro.

Die operativen Kosten dürften im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr marginal um 2,8% auf 618 Mill. Euro gestiegen sein, sodass unterm Strich für das zweite Quartal wohl ein operativer Gewinnzuwachs (Ebitda) von 3,8% auf 880 Mill. Euro zu Buche stehen dürfte, womit die Deutsche Börse auf einem guten Weg ist, ihre Jahresziele zu erreichen.

Offene Fragen bei der Deutschen Börse

Weiterhin offen ist die Entscheidung, wie es mit der Tochter ISS Stoxx weitergeht, an welcher General Atlantic beteiligt ist. Der Private-Equity-Investor arbeitet seit geraumer Zeit auf den Ausstieg aus seinem Investment hin. Die Frage ist, wie er das anstellen wird. Im Raum stehen zwei Möglichkeiten: Die Deutsche Börse könnte ISS-Stoxx an die Börse bringen und hat dafür mehrere Investmentbanken beauftragt, diese Option auszuloten. Alternativ könnte die Börse die Anteile von General Atlantic auch zurückkaufen. Das nötige Kleingeld dafür hätte das Unternehmen, wie das Management schon im Rahmen der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal deutlich gemacht hatte.

Terminbörse sucht CEO

Die Deutsche Börse ist außerdem noch immer auf der Suche nach einem neuen CEO für die Eurex Clearing AG, seitdem der langjährige Clearing-Chef Erik Müller Europas führende Terminbörse verlassen hat. Die Eurex Clearing AG ist wie die Eurex Repo GmbH Teil der Eurex Frankfurt AG, die als Holding fungiert und von Robbert Booij geführt wird, der an Thomas Book berichtet, der bei der Deutschen Börse den Bereich Trading & Clearing verantwortet.