Assetmanagement

Fondsbranche erleidet herben Einbruch

Der Ukraine-Krieg hat das Fondsgeschäft abgewürgt. Nach dem Rekordjahr 2021 folgte im vergangenen Jahr eine harte Landung.

Fondsbranche erleidet herben Einbruch

sto Frankfurt

Für die deutsche Fondsbranche ist der jahrelange Höhenflug vorbei. „Der Krieg, explodierende Energiepreise und steigende Inflationsraten haben zu deutlichen Kursrückgängen an den Aktien- und Rentenmärkten geführt und Anleger verunsichert“, sagte der Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, Dirk Degenhardt. In der Folge brach das Neugeschäft 2022 auf 55,2 Mrd. Euro ein, nachdem es zuvor im Rekordjahr 2021 fast 250 Mrd. Euro gewesen waren. Das verwaltete Vermögen ging um 12% auf 3,8 Bill. Euro zurück. Zuletzt mehrten sich indes seit dem Schlussquartal 2022 die Signale für eine Trendwende. Auch der Start ins neue Jahr verlief Degenhardt zufolge gut.

Waren Publikums- und Spezialfonds im Januar 2022 mit Rekordzuflüssen von insgesamt 30 Mrd. Euro gestartet, brachte der Kriegsausbruch die jähe Wende im Neugeschäft. Im Jahresverlauf flossen aus Publikumsfonds 4,2 Mrd. Euro ab. Im Ausnahmejahr 2021 lagen die Zuflüsse noch bei 118,5 Mrd. Euro. Im Vergleich zu früheren Krisen war der Rückschlag bei Publikumsfonds noch moderat. So betrugen 2008 die Abflüsse 27 Mrd. Euro. Die offenen Spezialfonds konnten immerhin 62,2 Mrd. Euro einsammeln im Jahresverlauf, was allerdings auch deutlich weniger war als im Vorjahr mit 131,4 Mrd. Euro.

Degenhardt betonte, dass sich das deutsche Fondsgeschäft im Vergleich zu den europäischen Nachbarn im Krisenumfeld robuster gezeigt habe. Dafür habe nicht nur das Geschäft mit Spezialfonds, sondern auch im Privatkundengeschäft das ratierliche und regelmäßige Investieren in Fondssparpläne gesorgt. Deutschland sei vom Absatzvolumen her mit einem Anteil von 28% größter Fondsmarkt in der EU.

Bericht Seite 6

Kommentar Seite 6

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