Finanzmärkte

Akteure lassen September ruhig angehen

Anleger lassen den September ruhig angehen. Am Bondmarkt richten die Akteure den Blick weiterhin auf Frankreich.

Akteure lassen September ruhig angehen

Finanzmärkte

Akteure lassen September ruhig angehen

Aktienanleger greifen bei Novo Nordisk zu – Bondakteure richten den Blick auf Frankreich

kjo Frankfurt

Mit moderaten Bewegungen sind die europäischen Anleihe- und Aktienmärkte in den September gestartet. Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen großer Eurozonenstaaten pendelten im Tagesverlauf weitgehend um den Stand vom Vorwochenschluss. Der Dax bewegte sich um die Marke von 24.000 Punkten. Der deutsche Leitindex beendete den Handel bei 24.037 Zählern mit einem moderaten Aufschlag von 0,6%.

Es herrschte Zurückhaltung an den Märkten. Akteure verwiesen in diesem Zusammenhang auf die feiertagsbedingte Schließung der US-Finanzmärkte und die anstehende Vertrauensabstimmung in Frankreich sowie die Zinssitzungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Monat. Weite Anlegerkreise gehen mit Blick auf diese Ereignisse in Wartestellung. An den Anleihemärkten der Eurozone sind die Blicke der Akteure in erster Linie auf Frankreich gerichtet. Das Land befindet sich nach Ansicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde trotz der Sorgen um die Stabilität der Regierung derzeit nicht in einer Lage, die ein Eingreifen des Internationalen Währungsfonds (IWF) erforderlich machen würde. Jedes Risiko eines Regierungssturzes in der Eurozone sei jedoch ein Grund zu Besorgnis, sagte Lagarde in einem Interview. Haushaltsdisziplin sei in Frankreich weiterhin unerlässlich. Sie beobachte die Spreads bei den französischen Staatsanleihen genau, sagte die EZB-Chefin. Frankreich ist nach Deutschland die zweitgrößte Volkswirtschaft im Euroraum. Die zehnjährige Bundrendite bewegte sich nur in sehr engen Bandbreiten von drei Basispunkten um den Schluss vom Freitag. Enge Renditenspannen waren im Tagesverlauf auch bei der zehnjährigen Frankreich-Rendite zu beobachten. Ebenfalls die zehnjährigen Pendants anderer Eurozonenländer zeigten nur geringe Renditeveränderungen, die im Rahmen von normalen Tagesbewegungen lagen.

Positive Studiendaten

Eine neue Studie mit positiven Daten zur Herz-Kreislauf-Wirkung der Abnehmspritze Wegovy gab Novo Nordisk Auftrieb. Die Aktie des dänischen Pharmakonzerns lag am Nachmittag rund 2% im Plus, war zeitweise aber auch noch deutlicher in die Gewinnzone vorgedrungen. Einer am Sonntag veröffentlichten Studie zufolge senkte Wegovy das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod bei übergewichtigen Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 57% im Vergleich zu dem Konkurrenzprodukt Zepbound von Eli Lilly. Novo Nordisk erklärte, die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die herzschützenden Vorteile nicht für alle Medikamente der sogenannten GLP-1-Klasse gelten könnten.

Gefragt waren auch die Papiere von Rolls Royce. Die Aktie legte am Nachmittag um 2,6% zu, nachdem sich Analysten positiv zu der Aktie geäußert hatten. Im Durchschnitt rechnen die Analysten mit einem Kursziel in Höhe von 12,84 Pfund, was einem Anstieg von 2,14 Pfund zum aktuellen LSE-Kurs der Rolls-Royce-Aktie von 10,70 Pfund gleichkommt.

Ölpreis steigt

Spekulationen auf Versorgungsengpässe wegen des Ukraine-Kriegs trieben die Ölpreise an. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und US-Leichtöl verteuern sich um jeweils rund 1,1 je Fass auf 68,20 bzw. 64,70 Dollar. Händler verwiesen auf die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Energieanlagen und die Ankündigung Kiews, mit Vergeltungsschlägen zu reagieren. Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Drohne setzten zuletzt in der südrussischen Region Krasnodar ein Umspannwerk in Brand. Im früheren Handelsverlauf hatten die Ölpreise um bis zu rund einem halben Prozent nachgegeben. „Nach den Verlusten im August ist der Ölmarkt ohne klare Richtung in den September gestartet“, sagte Ole Hansen, Chefstratege bei der Saxo Bank. „Die Sorge vor einer Angebotsschwemme im vierten Quartal und geopolitische Spannungen halten sich die Waage.“