Anleihemärkte

Bundrenditen arbeiten sich weiter nach oben

Die Bundrenditen steigen – getragen von der jüngsten Inflationsentwicklung. Anleger fürchten aber auch, dass die Konjunktur in die Rezession schlittern könnte.

Bundrenditen arbeiten sich weiter nach oben

kjo Frankfurt

Die Bundrenditen arbeiten sich im Zuge der Inflationsdaten, die in dieser Woche vorgelegt worden sind, weiter nach oben. Am Donnerstag wurde im zehnjährigen Laufzeitenbereich nun die Marke von 1,2% überschritten. Das Tageshoch wurde mit 1,25% erreicht nach 1,18% im frühen Geschäft. Im späten europäischen Handel lag die laufende Verzinsung der zehnjährigen Benchmark der Eurozone dann bei 1,23%. Die Teuerung in der Eurozone hat die Marke von 8% geknackt. Das unterstreicht die Sorgen der Anleger, dass etwaige weitere Inflationsschübe die Notenbanken zu einem noch restriktiveren Kurs zwingen, als er ohnehin schon an den Märkten erwartet wird.

„Die Federal Reserve spricht nun über die Möglichkeit, ihren geldpolitischen Kurs in einen restriktiven – und nicht nur neutralen – Bereich zu bringen, um die Inflation zu bekämpfen“, meint etwa Gilles Moëc, Group Chief Economist bei Axa Investment Managers. Aber diese Diskussionen über eine schmerzhafte Straffung der Geldpolitik vor dem Hintergrund hartnäckig hoher Energiepreise bringe man bei Axa IM zurück zu Paul Volckers „inflationstötender Reise“ von 1980. Eines der Merkmale der US-Inflation in den frühen 1980er Jahren sei gewesen, dass ihre Korrektur im Wesentlichen von den Kernkomponenten getragen wurde, mit begrenzter Unterstützung durch niedrigere Energiepreise. „Die frühen 1980er Jahre haben gezeigt, dass es möglich ist, aber der zu zahlende makroökonomische Preis war enorm. Eine Verdoppelung der Arbeitslosenquote war die Folge“, so Moëc weiter.

Immer mehr Anleger sorgen sich derzeit, dass die Konjunktur in die Rezession gleiten könnte, und zwar aufgrund der Leitzinsanhebungen.