Dax erklimmt das nächste Allzeithoch
Finanzmärkte
Dax erklimmt Allzeithoch
Rheinmetall, Hensoldt und Renk auf Rekordkurs
ku Frankfurt
Die Atempause, die US-Präsident Donald Trump hinsichtlich Strafzöllen gegen die EU gewährt, sowie die Androhung neuer Sanktionen gegen Russland haben den Dax am Dienstag beflügelt. Der deutsche Leitindex erreichte mit 24.300 Punkten ein weiteres Rekordhoch. Im laufenden Jahr hat der Index damit 23% hinzugewonnen. Zum Handelsschluss notierte er mit 24.226 Punkten, ein Anstieg gegenüber Vortag von 0,8%. Händler sagten, die Marktteilnehmer gewöhnten sich allmählich an Trumps Drohungen, die sie zunehmend nur noch als Verhandlungstaktik ansehen würden. Derweil fielen Konjunkturdaten für Deutschland und die Eurozone uneinheitlich aus.
Noch mehr Rüstung
Die Äußerungen Trumps, die als ein Hinweis auf ein mögliches stärkeres US-Engagement auf Seiten der Ukraine interpretiert werden, haben vor allem die Rüstungswerte angetrieben. Zudem hat Bundeskanzler Friedrich Merz betont, Deutschland müsse sich auf einen langen Krieg in der Ukraine einstellen. Es gelte, die Anstrengungen eher noch zu verstärken, damit sich die Ukraine verteidigen könne. Rheinmetall erreichte daraufhin mit 1.892 Euro schon wieder ein Allzeithoch. Die Aktie verzeichnete einen Tagesgewinn von rund 3%. Fest zeigten sich auch Renk mit einem Anstieg von mehr als 2%. Mit 74,75 Euro erreichte der Titel ebenfalls Rekordniveau. Dasselbe gilt auch für Hensoldt mit in der Spitze 87,05 Euro. Am Abend kamen Hensoldt auf ein Plus von rund 6% gegenüber Vortag.
Kurssprung bei Artnet
Einen Kurssprung von rund 18% vollführte die Aktie des Online-Kunsthandelsdienstleisters Artnet. Damit nähert sich der Kurs dem Niveau der Übernahmeofferte einer Investmentgesellschaft, die 11,25 Euro je Anteilsschein bietet. In der Spitze erreichte der Kurs am Dienstag sogar ein Rekordniveau von 11,40 Euro. Artnet unterstützt die Offerte, angestrebt wird ein Delisting.
Am Devisenmarkt zeigte sich der Greenback etwas fester. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Partnerwährungen misst, stieg um 0,4%. Der Euro, der am Vortag nach der Ankündigung Trumps der Verschiebung der Strafzölle gegen die EU zugelegt hatte, gab am Dienstag um 0,4% auf 1,1340 Dollar nach. Mit Blick auf die gewisse Entspannung im Handelskrieg sank der Goldpreis um 1,3% auf 3.299 Dollar je Feinunze.
Gespanntes Warten auf die Opec
Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude gab um 1,3% auf 63,93 Euro nach. Am Markt wird mit Spannung auf eine Online-Sitzung der Ölminister der Mitglieder des Kartells Opec plus am Mittwoch sowie auf ein Treffen derjenigen acht Mitgliedsländer am Samstag gewartet, die zusätzliche freiwillige Kürzungen über die offiziellen Quoten hinaus beschlossen hatten. Erwartet wird, dass die Sitzungen auf eine erneute Ausweitung der Produktion von Rohöl hinauslaufen, zumal US-Präsident Trump die Strafzölle gegen die EU, die auf die Weltkonjunktur durchschlagen würden, zunächst für rund einen Monat auf Eis gelegt hat.