Dax fällt vor SAP-Zahlen deutlich zurück
Finanzmärkte
Dax fällt vor SAP-Zahlen deutlich zurück
Sartorius Vorzüge brechen ein – Deutsche Bank empfiehlt Renk zum Kauf
wrü Frankfurt
Vor der Bekanntgabe der mit Spannung erwarteten Zahlen von SAP und dem Zahlenreigen von Big Tech in den USA haben die europäischen Aktienmärkte schwächer tendiert. Für Unsicherheit hat dabei auch der Zollstreit zwischen den USA und der EU gesorgt. Hier soll bis 1. August eine Einigung erzielt werden, doch besteht durchaus die Gefahr, dass die USA nicht bereit sind einzulenken, und die europäischen Firmen künftig mit extrem hohen US-Einfuhrzöllen konfrontiert sein werden. Der Dax schloss 1,1% leichter auf 24.042 Punkten. Der MDax verlor bis zum späten Nachmittag 1,3%, während sich der Euro Stoxx 50 um 1,2% ermäßigte.
„Die kommenden Wochen dürften volatiler werden“, meinen die Analysten von Berenberg. „Die Positionierung diskretionärer und vor allem systematischer Anleger hat in den vorigen Wochen erheblich zugenommen, wodurch die Fallhöhe bei schlechten Nachrichten gestiegen ist. Zudem blicken die Aktienmärkte aus unserer Sicht weiter (zu) entspannt auf die verschobene Deadline der Zollpause.“
DZ rät zu Münchener Rück
Im Dax ermäßigten sich Münchener Rück trotz guter Quartalszahlen am Nachmittag um 0,5% auf 575,20 Euro. Für die Analysten der DZ Bank erscheint der bestätigte Jahresausblick des Konzerns realistisch und gut erreichbar. Analyst Sven Kürten empfiehlt die Aktie mit einem Kursziel von 640 Euro zum Kauf.
Die von Sartorius vorgelegten Halbjahreszahlen enttäuschten. Der Kurs der im Dax vertretenen Vorzugsaktie brach in der Spitze um mehr als 10% ein und lag am Nachmittag 5,8% ermäßigt bei 190,50 Euro. Der Sartorius-Umsatz erhöhte sich um 5,2%, während das Periodenergebnis um 13,7% zulegte. Zudem bestätigte die Gesellschaft ihren Jahresausblick. Marktteilnehmer wiesen daraufhin, dass Sartorius Vorzüge nach wie vor hoch bewertet seien. Für einen Wachstumswert hätten einige Analysten wohl mehr erwartet. Sartorius Vorzüge drohen auch im September möglicherweise aus dem Dax 40 zu fallen. Die Analysten der DZ Bank bewerten Sartorius Vorzüge mit Halten.
Im Dax ermäßigten sich Infineon um 3%. Auch Rheinmetall tendierten erneut schwächer und gaben am Nachmittag 3,3% auf 1.756 Euro ab. Gleichwohl haben Anleger mit Rheinmetall in diesem Jahr bereits enorme Gewinne erzielt. Dass da einmal Investoren im Sommer Gewinne mitnehmen würden, sei ganz normal, wurde angemerkt.
Im MDax gewannen Renk am Nachmittag 0,9% auf 70,95 Euro. Mehrere Analysten haben aktuell positive Studien zu dem Rüstungskonzern veröffentlicht. So haben die Analysten von Deutsche Bank Research ihr Kursziel für die Aktie von 64 auf 73 Euro erhöht und empfehlen Renk zum Kauf.
Wertminderungen bei SMA Solar
Im SDax veröffentlichte SMA Solar vorläufige Zahlen. Dabei rutschte das Ebit deutlich ins Minus. Der Grund waren Aufwendungen für Wertminderungen auf Vorräte. Die Aktie wurde daraufhin zunächst nach unten durchgereicht, erholte sich dann aber deutlich und lag am Nachmittag mit einem Minus von 0,5% bei 20,10 Euro.
Am Anleihemarkt gewann der Bund-Future zwei Tage vor dem Entscheid der EZB 0,1% auf 130,57%. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen ermäßigte sich leicht auf 2,60%.
Der Goldpreis zog weiter um 0,5% auf 3.413 Dollar je Feinunze an und liegt damit knapp unter seinem Allzeithoch. Unterstützt wird der Höhenflug von Gold durch die Wirtschafts- und Zollpolitik Donald Trumps und die Abkehr vom Dollar. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sich der Goldpreis weiter befestigen wird. Der Preis für Öl der Sorte Brent hat sich um 1,3% auf 68,30 Dollar je Barrel abgeschwächt. Der Euro lag gegenüber dem Dollar kaum verändert.