Märkte am Abend

Dax schließt mit geringem Aufschlag

Die Quartalssaison gibt den Aktienmärkten weiter die Richtung. Adidas, BASF und auch Autotitel kamen mit Zahlen.

Dax schließt mit geringem Aufschlag

Aktienmärkte

Dax schließt mit geringem Aufschlag

Heidelberger Druck legen weiter zu – Adidas rutschen ab – Mercedes-Benz im Minus

kjo Frankfurt

Mit leichten Gewinnen haben die europäischen Aktien den Handel zur Wochenmitte beendet. Der deutsche Leitindex Dax ging bei 24.262 Zählern mit einem kleinen Aufschlag von 0,2% aus dem Handel. Im Blick hatten die Anleger zum einen weiterhin die laufende Quartalsberichtssaison der Unternehmen, aber auch die Sitzung der US-Notenbank, bei der mit unveränderten Leitzinsen gerechnet wurde.

Die Aussicht auf margenstarke Rüstungsgeschäfte heizte der Aktie von Heidelberger Druck auch am Mittwoch weiter ein. Am Vortag hatte das Papier schon erhebliche Kurszuwächse verbuchen können. Die Papiere lagen im Tagesgeschäft weiterhin im Plus, zeitweise wurde prozentual zweistellige Aufschläge gesehen. Am Dienstag hatte der Titel kräftige 35,6% zugelegt, nachdem der Konzern eine Kooperation mit dem Rüstungshersteller Vincorion gemeldet hatte.

Die stark gestiegenen US-Importzölle und das schwache China-Geschäft brockten Mercedes-Benz im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang ein. Zusätzlich drückten Sondereffekte wie die Kosten des angelaufenen Personalabbaus das Ergebnis, teilte der Autobauer mit. Von April bis Juni sackte das Betriebsergebnis um gut zwei Drittel auf 1,3 Mrd. Euro ab. Bereinigt um die Sondereffekte halbierte sich der operative Gewinn auf 2 Mrd. Euro, was der Dax-Konzern mit Zöllen und dem makroökonomischen Umfeld begründete. Die Aktie lag im Tagesverlauf im Minus.

Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche kappte wegen der Zölle von US-Präsident Trump und der anhaltend schwierigen Lage in China seine Prognose zum zweiten Mal binnen weniger Monate. Das Unternehmen rechnet nun nur noch mit einer Umsatzrendite von 5 bis 7%. Die Umsatzprognose tastete die Volkswagentochter nicht an. In der Prognose seien die Auswirkungen der US-Einfuhrzölle von 15% und möglicher Preiserhöhungen berücksichtigt. Porsche-Chef Oliver Blume sagte, sein Unternehmen habe es weltweit weiterhin mit erheblichen Herausforderungen zu tun. Deswegen werde das Unternehmen umgebaut. Die Kosten dafür bezifferte Porsche für das Gesamtjahr auf 1,3 Mrd. Euro. Die Aktie war im Tagesgeschäft im Plus.

Der Chemiekonzern BASF stellt sich wegen der trüben Weltkonjunktur auf schwierigere Geschäfte ein. In der zweiten Jahreshälfte dürfte das Wachstum in allen großen Wirtschaftsregionen nachlassen. Die Nachfrage nach Chemieprodukten werde weniger stark ansteigen als bisher erwartet. Zudem blieben die Margen – besonders bei Basischemikalien – wegen einer anhaltend hohen Produktverfügbarkeit am Markt unter Druck. Den im vergangenen Jahr angestoßenen Konzernumbau will Vorstandschef Markus Kamieth vorantreiben. Die Aktie bewegte sich tagsüber im Plus.

Adidas erhöht seine Umsatz- und Gewinnprognosen trotz starker operativer Zuwächse zunächst nicht. Der Zollstreit der USA sorgt für Verunsicherung: „Wir wissen immer noch nicht, wie hoch die Zölle für die USA letztendlich sein werden“, sagte Vorstandschef Björn Gulden. Die jüngsten Ankündigungen erhöhten die Kosten für Adidas-Produkte in den USA in diesem Jahr um bis zu 200 Mill. Euro. Deshalb bleibe Adidas bei der Prognose eines Betriebsergebnisses zwischen 1,7 und 1,8 Mrd. Euro. „Wir sind im Moment zuversichtlich, dass wir das erreichen werden“, sagte Gulden. Analysten hatten im Schnitt bereits mit mehr als 2 Mrd. Euro gerechnet. Die Aktie rutschte deutlicher ab.

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers wird nach einem unerwartet guten dritten Quartal und dem Ende des Zollstreits zwischen den USA und der EU für das laufende Geschäftsjahr etwas optimistischer. Der Umsatz werde 2024/25 (per Ende September) auf vergleichbarer Basis um 5,5 bis 6% steigen. Bisher lag die Untergrenze der Wachstumsprognose bei 5%. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll zwischen 2,30 und 2,45 (bisher 2,20 bis 2,50) Euro liegen. Analysten waren bisher von einem Wachstum von knapp 6% und einem Ergebnis je Aktie von 2,32 Euro ausgegangen. Die Aktie stieg im Tagesgeschäft.