Aktienmarkt

Dax setzt zur Erholung an

Erleichterung darüber, dass die Omikron-Variante des Coronavirus wohl weniger gefährlich ist, hat den Aktienmarkt am Montag angetrieben. Sehr schwach zeigten sich aber die Aktien von Essenslieferanten.

Dax setzt zur Erholung an

ku Frankfurt

Die Erwartung, dass die Omikron-Variante des Coronavirus nur zu milden Krankheitsverläufen führt, hat am Montag für eine freundliche Stimmung am Aktienmarkt gesorgt. Der Dax legte um 1,4% auf 15381 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 um 1,5% auf 4143 Zähler. Händler verwiesen auf entsprechende Aussagen von Gesundheitsbehörden aus Südafrika und den Vereinigten Staaten. Die Kursanstiege gedeckelt haben jedoch die anhaltenden Sorgen um den chinesischen Immobilienwert Evergrande. Nach wie vor gibt es die Angst, dass der gesamte chinesische Immobiliensektor in Schieflage geraten könnte.

Unter Druck gerieten am Montag die Aktien von Essenslieferanten. Ihr Geschäftsmodell, gemäß dem die Mitarbeiter als Subunternehmer be­trachtet werden, für die keine Sozialabgaben fällig werden und die auch keinerlei Kündigungsschutz genießen, stößt zunehmend auf Gegenwind. Die Aktien verzeichneten Kursverluste von bis zu 9,5%. Delivery Hero sackten um 2,6% auf 99,80 Euro ab. Deliveroo verbilligten sich um 3,4% auf 2,34 Pfund. Mit 2,18 Pfund rutschte die Aktie zeitweise auf ein Allzeittief. Just Eat Takeaway, die Muttergesellschaft von Lieferando, büßte 4,8% auf 4,15 Pfund ein. Sollten die Unternehmen gezwungen sein, die Fahrer fest einzustellen, würden sich deren Ge­schäftsmodelle in den meisten Fällen nicht mehr lohnen.

Nachgegeben haben aber auch andere Aktien, die bislang Krisengewinner waren. So ermäßigte sich der Kurs des Kochboxenversenders Hellofresh um 2,7% auf 81,46 Euro und derjenige des Kleidungsverkäufers Zalando um 1,6% auf 73,64 Euro. Bei dem Laborausrüster Sartorius gab es Gewinnmitnahmen um 3% auf 476 Euro.

Sehr fest zeigten sich hingegen Deutsche Bank mit einem Kursanstieg von 4% auf 11,17 Euro. Die Analysten der amerikanischen Großbank J.P. Morgan haben den Titel von „Neutral“ auf „Overweight“ hochgestuft. Die Bank habe die im Jahr 2019 vorgestellte Strategie für einen Konzernumbau unter dem aktuellen Management konsequent umgesetzt. Es stabilisierten sich die Erträge, und die Pläne zur Kostensenkung trügen Früchte.

In Paris verzeichneten Carmat einen Kursrutsch von 8,5% auf 22,15 Euro. Zeitweilig hatte es sogar einen Rückgang um fast 25% gegeben. Bei dem Medizintechnikunternehmen gibt es Qualitätsprobleme mit den von Carmat hergestellten künstlichen Herzen, so dass vorerst sämtliche weiteren Implantationen ausgesetzt wurden. In Wien legte der Maschinen- und Anlagenbauer Andritz um 3,1% auf 44,24 Euro zu. Das Unternehmen erhielt einen Großauftrag zur Ausrüstung mexikanischer Wasserkraftwerke im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

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