Deutsche Bank legen Kurssprung hin
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tom Frankfurt
Die Hoffnungen auf eine Einigung im Zoll-Streit haben dem deutschen Leitindex am Donnerstag den zweiten Handelstag in Folge Gewinne beschert. Bis zum Abend verbesserte sich das Börsenbarometer um 0,2% auf 24.296 Zähler. Damit rückt das Dax-Allzeithoch bei 24.639 Punkten wieder näher. Nach Japan steuert Diplomaten zufolge auch die EU auf ein Handelsabkommen mit den USA zu, das ebenfalls einen Basiszoll von 15% auf EU-Waren beinhalten könnte. Damit scheinen sich die Anleger anfreunden zu können.
Mit Abstand größter Gewinner im Dax waren die Titel der Deutschen Bank. Das Frankfurter Geldhaus sieht sich nach einer deutlichen Gewinnsteigerung im Quartal auf einem guten Weg zu mehr Gewinn im laufenden Jahr. „Der zwischendurch ins Wanken geratene deutsche Branchenprimus ist wieder zurück in der Erfolgsspur und damit auf einem sehr guten Weg, das selbst gesteckte und von vielen vor einem Jahr noch belächelte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 10% im Gesamtjahr zu erreichen“, kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Die Aktie kletterte an der Dax-Spitze um über 8% auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Im MDax gehörte DWS zu den besten Werten. Die Fondsgesellschaft und Deutsche-Bank-Tochter sammelte trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten mehr Geld von Anlegern ein.
T-Mobile-Zahlen treiben Telekom-Aktie
Zweitgrößter Gewinner im deutschen Leitindex waren am Donnerstag die Papiere der Deutschen Telekom, die von guten Zahlen der US-Tochter profitierten. T-Mobile lockte im zweiten Quartal überraschend viele Neukunden an und hob die Jahresziele an. Das seien beeindruckenden Resultate, hieß es von der US-Bank J.P. Morgan. Die T-Aktie zog um über 5% an.
Im SDax gab es dagegen Enttäuschungen, die zu einem Kursrutsch führten. GFT Technologies büßten über 16% ein, nachdem der Softwareanbieter seine Prognose für das laufende Jahr gekappt hat. Das Unternehmen begründete dies mit negativen Währungseffekten sowie einer schwächeren Geschäftsentwicklung in Großbritannien. Auch der Personaldienstleister Amadeus Fire hat seine Geschäftsziele zusammengestrichen, was Anleger mit einem Minus von über 10% quittierten. Auch die Aktie von Atoss Software rutschte nach schwachen Zahlen ab.
An der Börse in Paris tauchten die Papiere von STMicroelectronics um mehr als 16% ab, so stark wie zuletzt vor etwa einem Jahr. Abschreibungen und Restrukturierungskosten brockten dem Chip-Hersteller den ersten Verlust seit mehr als einem Jahrzehnt ein.