Rohstoffe

Europäischer Erdgaspreis geht deutlich zurück

Der Erdgaspreis am europäischen Spotmarkt ist am Dienstag gesunken, nachdem Russland mit der Lieferung zusätzlicher Gasmengen begonnen hat.

Europäischer Erdgaspreis geht deutlich zurück

ku Frankfurt

Der Preis am europäischen Spotmarkt für Erdgas ist am Dienstag gefallen, nachdem der russische Konzern Gazprom damit begonnen hat, über die Yamal-Pipe­line zusätzliches Erdgas nach Deutschland zu liefern. Am Vortag war der Gaspreis am niederländischen Knotenpunkt TTF noch deutlich über 80 Euro je Megawattstunde geklettert, weil Marktteilnehmer bereits für den Montag mit zusätzlichen Lieferungen gerechnet hatten. Diese wurden allerdings erst am späten Montagabend aufgenommen. Daher gab der Gaspreis am Dienstag dann deutlich bis auf 70,93 Euro nach (–9,5%).

Der russische Präsident Wladimir Putin und Gazprom hatten zusätzliche Lieferungen ab dem 8. November in Aussicht gestellt, wenn die russischen Erdgasspeicher vollständig gefüllt sein würden. Am Montag waren jedoch bei einigen Marktteilnehmern Zweifel aufgekommen, weil die Lieferung zunächst noch nicht aufgenommen wurden. Am deutschen Übergabepunkt Mallnow der Yamal-Pipeline wurde am Dienstag jedoch ein Anstieg der Gasmengen um 9 Mill. Kilowattstunden gemessen. Damit handelt es sich um die größte Menge seit dem 29. Oktober. Die von Gazprom zusätzlich beförderten Mengen gehen in fünf unterirdische Lagerkapazitäten in Westeuropa, die Gazprom gehören.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Dienstag um 0,4% auf 83,72 Dollar je Barrel gestiegen. In der Spitze erreichte er 84, 20 Dollar. Händler verwiesen auf die Entscheidung der US-Regierung, pandemiebedingte Restriktionen für Reisen in die USA aufzuheben. Erwartet wird, dass dadurch der Ölverbrauch im Luftverkehr weiter ansteigt. Die Rohstoffanalysten von J.P. Morgan betonen derweil, der weltweite Ölverbrauch habe schon fast wieder das Niveau vor dem Beginn der Pandemie erreicht.