Märkte am Abend

Europas Aktienanleger lassen Vorsicht walten

Europas Aktienanleger lassen zur Wochenmitte Vorsicht walten. Der Dax lag überwiegend leicht im Minus. Ahold ging auf Höhenflug.

Europas Aktienanleger lassen Vorsicht walten

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Europas Aktienanleger
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Ahold auf Höhenflug – Novo Nordisk legen zu

kjo Frankfurt

Nach den jüngsten Kursanstiegen sind die Anleger an den europäischen Aktienmärkten zur Wochenmitte in Wartestellung gegangen. Der Dax bewegte sich infolgedessen im Tagesverlauf in der recht engen Bandbreite von 23.101 bis 23.300 Punkten, lag dabei aber überwiegend leicht im Minus. Den Handel beendete der deutsche Leitindex dann bei 23.116 Zählern mit einem Abschlag von 0,6%.

Für Auftrieb an den Finanzmärkten hatte jüngst die Aussicht auf eine Deeskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China gesorgt. Investoren blickten nun mit Spannung auf die bevorstehenden Verhandlungen der beiden größten Volkswirtschaften am kommenden Wochenende in der Schweiz. US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer werden in Genf den chinesischen Vizeministerpräsidenten He Lifeng treffen. Ein Handelsabkommen erwarten Marktteilnehmer derzeit aber noch nicht.

BMW gefragt

Im Blick hatten die Anleger die Aktie von BMW, die im Tagesgeschäft im Plus lag. Der deutsche Autobauer hofft auf eine Entspannung im Handelskrieg im Sommer. „Wenn man sich ansieht, was derzeit in den USA vor sich geht, kann man nicht davon ausgehen, dass die Zölle auf Dauer in Kraft bleiben“, sagte BMW-Chef Oliver Zipse am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen. „Es gibt keine Anzeichen dafür.“ Bereits ab Juli dürfte die Belastung sinken, so Finanzchef Walter Mertl. Zwar dürften die US-Zölle im zweiten Quartal zu Buche schlagen. An der Prognose für das Gesamtjahr halten die Münchner dennoch fest. Andere Autobauer wagen dagegen wegen der wechselhaften Zollpolitik in den USA keine Vorhersage.

Ein überraschend starkes Umsatzwachstum schickte die Aktie von Ahold auf Höhenflug. Die Papiere des niederländischen Einzelhändlers kletterten in Amsterdam um bis zu 5,9% auf ein Rekordhoch von 38,76 Euro. Analysten von Jefferies lobten, dass der Konzern Marktanteile gewonnen habe. Der Kerngewinn von Ahold habe aufgrund von Volumensteigerungen in den USA und Europa über den Schätzungen gelegen. Der Umsatz von 23,3 Mrd. Euro im ersten Quartal übertraf die Erwartungen der Analysten ebenfalls.

Trotz einer zurückgenommenen Jahresprognose spekulierten Anleger bei Novo Nordisk auf eine wieder anziehende Nachfrage nach dem Abnehmmittel Wegovy in den USA. Die Titel konnten im Tagesgeschäft an der Börse Kopenhagen deutlich zulegen und erreichten den höchsten Stand seit einem Monat, nachdem der Konzern wieder mit mehr Verschreibungen von Wegovy in den USA rechnet. Hintergrund ist dabei ein Verbot von Nachahmerprodukten durch die US-Gesundheitsbehörde FDA.

Sicherer Hafen angesteuert

Der sichere Hafen der Bundesanleihen blieb bei Anlegern aber weiterhin gefragt. Die Rendite der zehnjährigen Bundestitel fiel im Tagesverlauf wieder leicht unter die Marke von 2,50% nach 2,53% tags zuvor. Wenig Bewegung gab es beim Euro. Er lag im späten Handel bei 1,1347 Dollar und war damit 0,2% leichter. Für ein Fass Rohöl der Sorte Brent mussten mit 61,60 Dollar 0,9% weniger als am Dienstag bezahlt werden.

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