Aktienmärkte

Gaspreis treibt Dax an

Die gesunkenen europäischen Gaspreise sowie die Hoffnung, dass mit dem Regierungswechsel in London Ruhe an den britischen Finanzmärkten einkehrt, haben für eine positive Stimmung am Aktienmarkt gesorgt.

Gaspreis treibt Dax an

ku Frankfurt

Die erneut deutlich gesunkenen europäischen Gaspreise sowie die Hoffnung, dass mit der bevorstehenden Ernennung des ehemaligen Goldman-Sachs-Bankers Rishi Sunak Ruhe an den britischen Finanzmärkten einkehrt, haben für eine positive Stimmung am Aktienmarkt gesorgt. Der Dax kletterte zeitweise über die Marke von 13000 Punkten. Den Handel beendete er mit einem deutlichen Plus von 1,6% auf 12931 Punkten. Der Euro Stoxx 50 kletterte um 1,5% auf 3528, der britische FTSE 100 um 0,6% auf 7014 Zähler.

Mit Blick auf die fallenden Gaspreise zeigten sich die Versorger fest. So legten RWE um 4% auf 38,38 Euro zu und Eon um 3,3% auf 8,17 Euro. Zu den Gewinnern gehörte auch Branchen, in denen viel Gas verbraucht wird, wie etwa die Chemieindustrie. So befestigten sich BASF um 1,1% auf 46,60 Euro.

Allerdings zeigten sich Covestro vor der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal am Dienstag, dem 25. Oktober, deutlich schwächer mit einem Minus von 0,7% auf 35,70 Euro. Erwartet wird, dass sich die sich abschwächende Nachfrage und die hohen Energiepreise in den Zahlen bemerkbar machen.

Im SDax erwiesen sich Atoss Software sehr fest mit einem Kurssprung von 11,1% auf 130,60 Euro. Das Management des Unternehmens wird nach den ersten neun Monaten des Jahres zuversichtlicher. Mitgeteilt wurde, der Vorstand gehe davon aus, dass die bisherige Umsatz- und Gewinnmargenprognose im laufenden Jahr leicht übertroffen werde. Die Analysten von Warburg nahmen das zum Anlass, ihre Kaufempfehlung für die Aktie zu bestätigen, allerdings bei einem aufgrund der schwierigen konjunkturellen Lage leicht von 200 auf 192 Euro zurückgenommenen Kursziel. Die vorgelegten Zahlen des Unternehmens hätten die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen, hieß es. Allerdings kommt die Aktie trotz des aktuellen Kursgewinns im bisherigen Jahresverlauf auf einen Kursverlust von rund 40%. Sehr schwach zeigte sich hingegen der Immobilienwert Patrizia. Die Aktie sackte um 9,7% auf 7,77 Euro ab. Die Analysten der Deutschen Bank zeigten sich pessimistisch und betonten, es gebe „einige Wolken am Horizont“. Die Zinswende mache Immobilienwerten zu schaffen, die Profitabilität werde in absehbarer Zeit leiden.

Zu den Verlierern im SDax gehörten auch Morphosys mit einem Abschlag von 7,9% auf 19,83 Euro. Am Freitag hatte sich das Unternehmen vorsichtiger zu den Aussichten für das Krebsmedikament Monjuvi in den USA geäußert. Am Montag gab es negative Analystenkommentare. So raten nun die Analysten der Deutschen Bank sowie von Kempen zum Verkauf der Aktie. Bei Kempen hieß es sogar, Monjuvi sei ein „kommerzieller Flop“ für das Unternehmen.