Rüstungsaktien stehen unter Druck
Nach einer guten Vorwoche hat der Dax am Montag weiter zugelegt. Allerdings ging es nur noch leicht aufwärts. Die Anleger lehnten sich zu Wochenbeginn nicht mehr groß aus dem Fenster, da die kommenden Tage geprägt werden könnten von geopolitischen Entwicklungen. Abwärts ging es bei den lange Zeit gut gelaufenen Rüstungsaktien.
Der Dax legte im frühen Handel um 0,12% auf 24.193 Punkte zu, während der MDax um 0,12% auf 31.455 Punkte fiel. Dem Dax gelang es damit, sich dem einen Monat alten Rekordhoch von 24.639 Punkten wieder etwas zu nähern. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wiederum ging es am Montag um 0,3 Prozent nach oben.
Ukraine-Treffen
Ob der zuletzt eingeschlagene Aufwärtskurs hält, dürfte allerdings von wichtigen Ereignissen in den kommenden Tagen abhängen. Experten der UBS gehen davon aus, dass die Aktienkurse unter anderem wegen der nach wie vor robusten US-Wirtschaft gestützt bleiben. Anleger erwarten aber am Dienstag frische US-Inflationsdaten, die große Bedeutung haben mit Blick auf die Frage, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins im September senken wird.
Wie es von der UBS weiter heißt, bleibt die Stimmung in den kommenden Tagen aber auch anfällig für Zoll-, Wirtschafts- und geopolitische Schlagzeilen. So steht am Freitag eine wichtige Weichenstellung für den Ukraine-Krieg auf der Agenda. Denn dann will US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Bundesstaat Alaska empfangen, um über eine mögliche Friedenslösung im seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln.
Rüstungsaktien unter Druck
Vor dem geopolitischen Hintergrund gerieten die Aktien von Rüstungskonzernen unter Druck. So fielen Rheinmetall-Titel im frühen Handel um 4%. Die Papiere des Augsburger Panzergetriebeherstellers Renk verloren 2,5% und die des Radarspezialisten Hensoldt 1%. Rheinmetall hatte in der Vorwoche einen rückläufigen Auftragseingang vermeldet, weil Bundeswehr-Bestellungen verschoben wurden.
Spekulationen auf ein Ende der Kämpfe in der Ukraine dämpfen auch die Nachfrage nach Gold und Erdöl. Das Edelmetall verbilligt sich um ein knappes Prozent auf 3.368 Dollar je Feinunze und die Öl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,7 Prozent auf 66,16 Dollar je Barrel. Sollte das für Freitag geplante Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin keine Fortschritte bringen, könne die Stimmung aber schnell kippen und eine erneute Kursrally auslösen, erklärt Sugandha Sachdeva, Gründer des Research-Hauses WealthStreet.
Zollunsicherheiten bleiben
Die UBS-Fachleute erwähnen außerdem die anhaltenden Zolldrohungen der USA als Unsicherheitsfaktor. „Die Märkte werden wahrscheinlich die Zusicherung benötigen, dass China eine weitere 90-tägige Pause im Handelskrieg erreichen kann, da der aktuelle Aufschub am 12. August ausläuft“, schrieben sie am Morgen. Denn es bestehe ja noch die Gefahr, dass China auch mit neuen Zöllen konfrontiert werde, sofern das Land weiterhin russisches Öl kauft.
Wenig Unternehmensnachrichten
Nachrichtlich ging es zum Wochenbeginn auf Unternehmensseite ruhiger los. In puncto Berichtssaison, die zuletzt auf ihrem Höhepunkt angekommen war, startete die Woche mit einer etwas dünneren Agenda. Am Morgen gab es endgültige Resultate der beiden SDax-Werten Salzgitter und Hypoport, deren Kurse auf der Plattform Tradegate jeweils mit 0,7 Prozent in verschiedene Richtungen tendierten.
Ein Plus vom 0,6% ergab sich vorbörslich bei Symrise. Nach einer Kaufempfehlung, die die Baader Bank infolge des jüngsten Kursrutsches aussprach, setzt sich der Bodenbildungsversuch des Herstellers von Aromen und Duftstoffen fort. Trotz bestehender Unsicherheiten im aktuellen Geschäftsumfeld erscheine das Chancen-Risiko-Profil der Papiere gut, so der Experte.