Märkte am Morgen

Dax erholt sich von Powell-Schreck

Die angeblich drohende Absetzung von US-Notenbankchef Powell hatte die Märkte verunsichert. Heute sieht die Welt schon wieder freundlicher aus.

Dax erholt sich von Powell-Schreck

Der Dax ist am Donnerstag mit Schwung in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex rückte um 1% auf 24.238 Zähler vor. Vorausgegangen waren fünf Börsentage in Folge mit Verlusten. „Trotz einer schwächeren Saisonalität, der Unsicherheit über den Ausgang der Zollverhandlungen und einiger Gewinnwarnungen (...) setzen Anleger auf eine zweite Jahreshälfte, in der es fiskal- und geldpolitisch besser aussieht als jetzt,“ sagte Jochen Stanzl von CMC Markets.

Im Fokus dürfte im Tagesverlauf die US-Notenbank Fed bleiben. Am Mittwoch hatte ein Bericht über eine möglicherweise bevorstehende Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell durch US-Präsident Donald Trump für Irritationen gesorgt. Trump dementierte den Bericht. Sollte der US-Notenbank-Chef tatsächlich abgesetzt werden, würde dies die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der Fed infrage stellen und den Dollar schwächen, sagte Mahjabeen Zaman von der ANZ.

Powell ist dem US-Präsidenten schon lange ein Dorn im Auge. Trump fordert immer wieder niedrige Leitzinsen, ohne dabei auf die Inflationsgefahren durch seine eigene Zollpolitik zu achten. Powell steht dagegen für eine umsichtige Geldpolitik.

Siemens gewinnt, Gerresheimer verliert

Zu den größten Dax-Gewinnern zählten in den ersten Minuten die Aktien von Siemens mit einem Plus von 3,8%. Ein boomendes Amerika-Geschäft hat dem Rivalen ABB im zweiten Quartal 2025 einen rekordhohen Auftragseingang beschert. Die Aktien des Elektrotechnikkonzerns schossen um mehr als 8% in die Höhe.

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel ging mit einem Plus von 0,6% auf 30.914 Zähler in den Handel. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gewann knapp 1%.

Im MDax rutschten die Papiere von Gerresheimer um knapp 5% ab. Nach monatelangem Hin und Her hat der Düsseldorfer Glasverpackungs-Hersteller einer Übernahme durch Finanzinvestoren eine Absage erteilt.