Dax legt nach Zoll-Schreck wieder zu
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben die Enttäuschung über das Zollabkommen der Europäischen Union mit den USA ein Stück weit abgeschüttelt. Der deutsche Leitindex stieg am Dienstag im frühen Handel um 0,5 Prozent auf 24.093 Punkte. Für den MDax ging es um 0,6 Prozent auf 31.202 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,4 Prozent.
Positiv sei mit Blick auf den Zolldeal hervorzuheben, dass „die Unsicherheit und die Sorge vor einer Eskalation im Handelskonflikt beseitigt wurden“, schrieben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Belastende Faktoren blieben aber und würden ihre Wirkung in den kommenden Monaten entfalten. Preissteigernde und produktionsdämpfende Effekte in den USA beziehungsweise in der Europäischen Union seien zu erwarten.
Am New Yorker Aktienmarkt hatten die Anleger am Vortag verhalten auf das Handelsabkommen zwischen der EU und den USA reagiert. In Asien gaben die Kurse am Dienstag überwiegend nach. Delegationen aus den USA und aus China waren am Montag zu neuen Verhandlungen über den Zollkonflikt beider Länder in Stockholm eingetroffen. Ziel der zweitägigen Verhandlungen ist es, die seit Monaten schwelenden Handelsstreitigkeiten zu entschärfen.
Viele Unternehmensnachrichten
Hierzulande müssen Anleger eine Reihe von Unternehmensnachrichten mit Licht und Schatten verarbeiten. So blickt der Halbleiterzulieferer Suss Microtec hinsichtlich der Profitabilität pessimistischer auf das laufende Jahr. Einmaleffekte in Form von Anlaufkosten für die Produktion des UV-Projektionsscanners in Taiwan und Wertberichtigungen auf Vorräte im Rahmen eines eingestellten Projekts hatten das Bruttoergebnis außerordentlich belastet. Damit notierten die Aktien auf der Handelsplattform Tradegate elf Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Montag.
Der Chip-Zulieferer Siltronic schaut zwar mangels deutlicher Nachfrageerholung vorsichtiger auf die Umsatzentwicklung 2025. Im zweiten Quartal schnitt das Unternehmen jedoch besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Hier stand zuletzt ein Plus von fast zwei Prozent zu Buche.
Redcare Pharmay verdient mehr
Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (Shop Apotheke) verdiente im zweiten Quartal operativ überraschend mehr als vor einem Jahr. Damit stiegen die Anteilsscheine auf Tradegate um gut vier Prozent.
Der Softwareanbieter Teamviewer konnte im zweiten Jahresviertel trotz des schwierigen Umfelds in den USA vor allem bei der Ertragskraft punkten. Die Anleger honorierten dies auf Tradegate mit einem Plus von fast acht Prozent.
Abseits der Berichtssaison zogen die Papiere von Heidelberger Druckmaschinen (Heidelberg) auf Tradegate um mehr als acht Prozent an. Der Maschinenbauer steigt im Zuge einer strategischen Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems in das Geschäft mit der Rüstungsindustrie ein.