Finanzmärkte

Nvidia gibt Chip-Titeln Rückenwind

Der deutsche Leitindex ist am Dienstag nicht recht vom Fleck gekommen. Bitcoin und der Ölpreis gaben nach.

Nvidia gibt Chip-Titeln Rückenwind

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Nvidia gibt Chip-Titeln Rückenwind

Dax kommt nicht vom Fleck – Vorwerk-Rally geht weiter – Bitcoin und Ölpreise geben nach

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am Dienstag den vierten Handelstagen in Folge mit Verlusten abgeschlossen. Zum Börsenschluss notierte der Dax bei 24.060 Zählern und damit 0,4% leichter als am Vortag. Die Unsicherheiten im Zollstreit zwischen den USA und der Eurozone hatten das Börsenbarometer in den vergangenen drei Handelstagen bereits knapp 400 Punkte gekostet. Am Donnerstag hatte der Leitindex noch bei 24.639 Zählern ein Allzeithoch erreicht.

Eine Lösung in dem Handelskonflikt zeichnet sich bisher nicht ab. Am Montag machte die EU aber klar, dass Gegenzölle vorbereitet werden für den Fall, dass die ab Anfang August im Raum stehenden US-Zölle tatsächlich umgesetzt werden. Gleichzeitig bemüht sich der zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic aber auch weiter um eine Verhandlungslösung. Ungeachtet der Auseinandersetzungen nimmt der Optimismus der Börsianer mit Blick auf die deutsche Wirtschaft weiter zu. Das Barometer für die Konjunkturaussichten in den kommenden sechs Monaten stieg im Juli um satte 5,2 Punkte auf 52,7 Zähler. Das teilte das Mannheimer ZEW zu seiner Umfrage unter 193 Investoren und Analysten mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur einen Anstieg auf 50,3 Punkte erwartet.

Sartorius legen zu

Sartorius Vorzüge konnten sich im Dax zeitweise um knapp 3% verbessern, nachdem J.P. Morgan die Einstufung des Unternehmens vor den Quartalszahlen mit einem Kursziel von 275 Euro auf „Overweight“ beließ, verlor einen Großteil der Aufschläge aber wieder.

Gefragt waren daneben auch Papiere der Chip-Branche wie Infineon, Aixtron und Suss Microtec. Dass der US-Technologieriese Nvidia für China konzipierte KI-Chips wieder in der Volksrepublik verkaufen darf, sorgte in dem Sektor für etwas Erleichterung.

Kontron und Vorwerk ziehen an

Deutlich größere Kursbewegungen gab es im SDax, wo sich Kontron und Friedrich Vorwerk um über 6% verbesserten. Ein Großauftrag von der französischen Bahn SNCF verlieh der Aktie von Kontron nach ihrer jüngsten Konsolidierung frischen Schwung. Einen größeren Auftrag konnte auch der Pipeline- und Anlagenbauer Friedrich Vorwerk für eine Gas-Pipeline verbuchen. Der Auftrag für die 86 Kilometer lange Pipeline ETL 182 habe ein Gesamtvolumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich, wie das SDax-Unternehmen mitteilte. Die Vorwerk-Aktie setzte auf die Nachricht hin ihre Rekordrally fort. Allein 2025 haben die Papiere des Unternehmens fast 170% zugelegt. 

Dagegen sind die Aktien von Siltronic nach einem skeptischen Kommentar der Citigroup weiter zurückgefallen. Citi-Analyst Daniel Schafei senkte sein Kursziel von 57 auf 44 Euro und stufte die Papiere von „Buy“ auf „Neutral“ herunter. Schafei befürchtet, dass die Jahresziele gesenkt werden müssen. Er verlieh seiner kurzfristigen Skepsis für die Kursentwicklung Nachdruck, indem er der Aktie den Stempel „Negative Catalyst Watch“ aufdrückte. Die Abstufung begründete er mit anhaltend hohen Wafer-Lagerbeständen bei schwachen Endmärkten sowie zunehmenden Preisrisiken.

Bitcoin und Ölpreis geben nach

Gewinnmitnahmen nach der Rally am Montag machten am Dienstag dem Bitcoin zu schaffen. Die umsatzstärkste Kryptowährung verlor über 3% und fiel zeitweise unter 116.000 Dollar. Die Hoffnung auf regulatorische Lockerungen in den USA hatte Bitcoin am Montag erstmals über die 120.000-Dollar-Marke gehievt. Der US-Kongress berät in dieser Woche über mehrere Gesetzesvorlagen für den Kryptosektor. „Offensichtlich ist die Messlatte der Anleger an die „Crypto Week“ höher als gedacht“, sagte Timo Emden von Emden Research.

Die Preise am Ölmarkt setzten derweil ihren Abwärtskurs fort. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils knapp ein halbes Prozent auf 68,98 und 66,60 Dollar je Fass. Schon am Montag hatten die Preise um rund 1,5 und 2% nachgegeben.