Privatbank

Pictet rät zu Aktien mit hohem Dividendenwachstum

Angesichts nachlassender Wachstumsdynamik und einer recht hohen Inflation raten die Analysten von Pictet zu Dividendenaktien sowie den Titeln von Unternehmen mit Preissetzungsmacht.

Pictet rät zu Aktien mit hohem Dividendenwachstum

ku Frankfurt

Angesichts eines nachlassenden Wirtschafts- und Gewinnwachstums sowie Inflationsgefahren raten die Analysten der schweizerischen Privatbank Pictet am Aktienmarkt zur Anlage in Unternehmen, die ein ansprechendes Dividendenwachstum aufweisen, sowie zu Konzernen, die über eine hinreichende Fähigkeit zur Durchsetzung von Preiserhöhungen verfügen. Dies sagte César Pérez Ruiz, Chief Investment Officer von Pictet Wealth Management, anlässlich der Vorstellung des Kapitalmarktausblicks der Bank.

Was die konjunkturelle Entwicklung betrifft, so sei quasi von einem neuen Regime mit negativer Dynamik auszugehen. „Wir haben die Phase der Erholung hinter uns gelassen“, betont Christophe Donay, Chief Strategist der Vermögensverwaltungssparte der Bank. Zwischen den großen Weltregionen sieht er deutliche Unterschiede in der bisher erreichten Erholung. Sowohl China als auch die USA hätten beim Bruttoinlandsprodukt bereits das Niveau von vor der Krise wieder erreicht. Sie seien auch schon, was erstaunlich sei, auf den alten Expansionspfad von vor der Krise zurückgekehrt. Für die Eurozone sei erst für das Jahresende 2021 zu erwarten, dass das Vorkrisenniveau erreicht werde.

Notenbanken als Bremser

Gebremst werde die Konjunktur von den Bemühungen der Zentralbanken zur Normalisierung der Geldpolitik und der Regierungen, die fiskalischen Impulse wieder zurückzufahren. Für die USA beziffern die Experten der Bank den fiskalischen Impuls auf insgesamt 6,52 Bill. Dollar oder 28% des Bruttoinlandsproduktes. Darin inbegriffen sind rund 3,5 Bill. Dollar des „human infra­structure plans“ von Biden.

Was wie derzeit erhöhte Inflation betrifft, so macht Donay dafür vor allem zwei Faktoren verantwortlich. Zum einen würden die Unternehmen wieder ihre Lagerbestände hochfahren, was ein nur temporärer Effekt sei, der allerdings zu den bekannten Lieferengpässen geführt habe. Zum anderen machten sich die Anstiege der Preise von Rohstoffen und der zugehörigen Logistik bemerkbar.

Was China angehe, so bemühe sich die Regierung, eine weiche Landung der Konjunktur sicherzustellen. Für 2021 rechnet Pictet mit einem Anstieg des BIP um 8,7% und für 2022 von 5,7%. Allerdings bestehe aufgrund der Evergrande-Krise die Gefahr, dass diese Prognose nach unten revidiert werden müsse.

Hinsichtlich Anlagen im Bereich Fixed Income rät Ruiz in erster Linie zu chinesischen Staatsanleihen – vor allem, weil diese zu den wenigen verbliebenen Assets gehörten, die eine negative Korrelation zu Aktien aufweisen. Interessant seien auch reale Assets wie Immobilien mittels der Anlage in Reit-Aktien.