Finanzmärkte

Renditeanstieg im Fokus

Die Sorge vor einer weiter anziehenden Inflation belastete diese Woche die Finanzmärkte und dürfte auch weiterhin ein Thema bleiben. Kommende Woche stehen mehrere Hauptversammlungen an, darunter die Commerzbank, die Deutsche Börse und Eon.

Renditeanstieg im Fokus

Von Wolf Brandes, Frankfurt

Die Sorge vor einer weiter steigenden Inflation hat die Rentenmärkte unter Druck gesetzt. Kurzzeitig war die zehnjährige Bundrendite über die Marke von –0,1% geklettert. Diese Dynamik dürfte sich fortsetzen, „da die wahrscheinlich etwas niedriger ausfallenden Einkaufsmanagerindizes wohl kaum ausreichen werden, um die globalen Inflationssorgen einzudämmen“, schreibt die Commerzbank. Sie glaubt nicht, dass die mittelfristigen Inflationserwartungen ausreichen, um die EZB zu einer Zinserhöhung zu veranlassen.

Die Analysten der LBBW wundern sich angesichts der Makrodaten, dass die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries noch keinen erneuten Angriff auf das bei rund 1,75% markierte Jahreshoch unternommen hat. „Es scheint damit vorerst so, dass die US-Rentenkurse wesentlich widerstandsfähiger gegen das Thema Reflationierung sind als noch im ersten Quartal.“

Für die Assetklasse Aktien stehen in den kommenden Tagen erneut viele Termine an. Nachdem viele Unternehmen Quartalszahlen vorgelegt haben, kommen jetzt die online stattfindenden Hauptversammlungen.

Die Hauptversammlung der Commerzbank steht am Dienstag auf dem Programm. Die Bank, die zuletzt wegen Personalabbau Schlagzeilen machte, hatte in den Quartalszahlen dank reger Wertpapieraktivitäten die Markterwartung deutlich geschlagen. Auf virtuellen Treffen der Deutschen Börse am Mittwoch wird unter anderem die im November 2020 vorgestellte Mittelfriststrategie im Fokus stehen. Einer ihrer Kernpunkte sind verstärkte Zukäufe, um das Wachstum des Marktbetreibers zu fördern. Sie sollen die Hälfte des angestrebten jährlichen Erlös- und Ergebniswachstums beitragen. Am selben Tag wie die Börse tritt Eon vor seine Aktionäre.

Fresenius, deren HV am Freitag auf der Agenda steht, konnte im ersten Quartal trotz der Pandemie mit Umsatz- und Ergebniszahlen die Erwartungen im Markt übertreffen.

Zahlen gibt es in den kommenden Tagen von den arg gebeutelten Fluggesellschaften. Am Montag präsentiert Europas Marktführer Ryanair sein Jahresergebnis und am Donnerstag legt Easyjet Quartalszahlen vor. In den vergangenen Tagen waren die beiden Aktien deutlich unter Druck gekommen und hatten bis zu 10% eingebüßt.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.