Renk haussieren nach Kaufempfehlung durch J.P. Morgan
Finanzmärkte
Renk haussieren nach Kaufempfehlung
J.P. Morgan verdoppelt Kursziel auf 70 Euro je Aktie – Dax bleibt knapp unter Allzeithoch
wrü Frankfurt
Zum Wochenschluss hat sich der Dax zunächst erneut freundlich präsentiert. Der deutsche Leitindex kletterte bis auf 23.887 Punkten und notierte damit knapp unter seinem zu Wochenbeginn erreichten Allzeithoch von 23.912 Zählern. Am Nachmittag fiel der Dax dann etwas zurück. Der Leitindex schloss 0,3% verbessert auf 23.767 Punkten. Der MDax und der Euro Stoxx 50 notierten am späten Nachmittag im Vergleich zum Vortag kaum verändert.
DZ Bank rät zu Rheinmetall
Vor dem Hintergrund, dass die neue Bundesregierung ihre Rüstungsausgaben deutlich steigern will und dass dafür auch ein entsprechendes Sondervermögen zur Verfügung steht, waren erneut Rüstungswerte gefragt. So legte im MDax der Panzergetriebehersteller Renk im Verlauf 8,7% auf 60,44 Euro zu. Die US-Bank J.P. Morgan hat gerade das Kursziel für Renk von 35 Euro auf 70 Euro schlichtweg verdoppelt und die Aktie von „neutral“ auf „übergewichten“ hochgestuft. Analyst David Perry erwartet, dass Renk bis zum Jahr 2030 um durchschnittlich 18% pro Jahr wachsen wird. Durch Zukäufe bestehe weiterer Spielraum nach oben.
Rheinmetall kletterten auf Xetra bis auf ein neues Rekordhoch von 1.725 Euro und lagen dann am späten Nachmittag 2% im Plus bei 1.716 Euro. Die DZ Bank empfiehlt in einer neuen Studie Rheinmetall mit einem Kursziel von 1.985 Euro zum Kauf. Gleichzeitig hat das Institut Rheinmetall in seine Aktienempfehlungsliste „Equity Long Ideas“ mit aufgenommen. Neben der Erhöhung der Ausgaben für Verteidigung erwartet Analyst Holger Schmidt deutlich höhere Anzahlungen als in der Vergangenheit, was sich neben einer steigenden Gewinnentwicklung positiv auf die mittel- und langfristige Cashflow-Entwicklung auswirken sollte.
Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervorgeht, hat Morgan Stanley seinen Anteil an Rheinmetall von 5,22% auf 6% aufgestockt. Gleichzeitig halten lauten jüngsten Stimmrechtsmitteilungen Goldman Sachs 5% und die Societe Generale 5,2% an Rheinmetall.
Bayer hat im frühen Geschäft 3,1% zugelegt, lag dann am Nachmittag aber nur noch 0,8% vorne. Laut einem Bericht des Wall Street Journals prüft Bayer in den USA ein komplexes rechtliches Verfahren, um Glyphosat-Schadenersatzklagen mittels Insolvenz der 2018 übernommenen Monsanto ins Leere laufen zu lassen. Dafür gebe es allerdings hohe rechtliche Hürden. SAP gewannen vor der Anwendermesse Sapphire am Nachmittag 0,9% auf 265,60 Euro. Jefferies empfiehlt die SAP-Aktie mit einem Kursziel von 300 Euro zum Kauf. United Internet will die Anteile an der Tochter 1&1 weiter von 81% auf bis zu 90% erhöhen. Dafür bietet United Internet 18,50 Euro für bis zu 16,25 Millionen 1&1-Aktien. Daraufhin gewann die 1&1-Aktie im Verlauf rund 19% auf 18,28 Euro. Auch United Internet legten 5,5% zu.
Gold ermäßigte sich um 2% auf 3.175 Dollar je Feinunze. Am Anleihemarkt gewann der richtungsweisende Bund-Future 0,4% auf 130,43%.
Optimismus keimt auf
In der neuen Woche stehen wichtiger Frühindikatoren an. „In Europa dürften sich sowohl das Verbrauchervertrauen, die Einkaufsmanagerindizes als auch das Ifo-Geschäftsklima für Mai leicht aufhellen“, erwartet Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck sieht mit der seit gut einem Monat laufenden Deeskalation der US-Administration vor allem bei den Handelskonflikten wieder etwas mehr Optimismus aufkeimen. „Dennoch dürften gerade die oft durch die Unsicherheit belasteten harten Wirtschaftsdaten in den kommenden Wochen und Monaten weniger Grund zur Freude bereiten.“ Und: „Wichtig ist, dass den Hoffnungen auf weitere Handelsdeals diese auch folgen – insbesondere innerhalb der von den USA gewährten 90-Tage-Aufschubfristen.“