Märkte am Mittag

Rüstung und erneuerbare Energien gefragt

Während der Dax am Montag unter Druck steht, sind zwei sehr unterschiedliche Branchen sehr gefragt.

Rüstung und erneuerbare Energien gefragt

Märkte am Mittag

Rüstung und erneuerbare Energien gefragt

Vor dem nächsten Ukraine-Gipfel in Washington warten Aktien-Anleger am Montag lieber etwas ab. Der Dax gab bis zum Mittag um 0,3% auf 24.292 Punkte nach. Der MDax notierte knapp im Plus bei 30.965 Punkten. Für den Euro Stoxx 50 ging es um 0,4% nach unten.

Vor dem Wochenende war der Dax erneut an seiner Charthürde um 24.500 Punkte gescheitert, nachdem Anleger zunächst noch mit großem Optimismus in das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin gegangen waren. Letztlich war der Gipfel in Alaska ohne Äußerungen zu einem möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg beendet worden. Trump empfängt nun am Montag den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Mehrere europäische Spitzenpolitiker begleiten ihn.

Rüstungstitel legen zu

Marktteilnehmer schienen diesem Folgetreffen mit gemischten Gefühlen entgegenzusehen, schrieb Aktienexperte Andreas Lipkow. Es sei offen, ob und wann es zu einer Waffenruhe in der Ukraine kommen werde und diese Unwägbarkeiten lasteten derzeit etwas auf den europäischen Finanzmärkten.

Rüstungswerte legten indes den Vorwärtsgang ein. Rheinmetall verteuerten sich an der Dax-Spitze um 3,2%. Hensoldt und Renk verbuchten im MDax Aufschläge von bis zu 2,9%. Ohne konkrete Friedensbekundungen seitens des Kreml fühlen sich Anleger offenbar wieder von der Branche angelockt.

Erneuerbare gefragt

Die Papiere der Commerzbank sanken am Dax-Ende um 3,6%. Die Deutsche Bank hatte nach dem starken Lauf der Papiere ihre Kaufempfehlung gestrichen und stuft sie nun mit „Hold“ ein. Auch Lanxess wurden von einer negativen Analysteneinschätzung belastet, und zwar von den Experten von Van Lanschot Kempen. Die Anteile des Chemiekonzerns verloren 2,7%.

Aktien von Windkraftturbinen-Produzenten waren derweil gefragt. Hierzulande gewannen Nordex 2,8%. Analysten verwiesen auf neue US-Subventionsrichtlinien für Wind- und Solarenergie als Treiber. Sie seien weniger schlimm als befürchtet. Die Kursgewinne für SMA Solar von 8,8% lassen sich damit ebenfalls begründen.  Zu den Profiteuren gehören auch die Aktien des Windturbinenherstellers Vestas, die um 17% zulegten und damit auf das größte Tagesplus seit November 2012 zusteuern. Die Titel des Rivalen Orsted stiegen um knapp 3%. 

Die neuen Richtlinien ändern die seit langem in den USA geltenden Definitionen dessen, was es bedeutet, dass ein Projekt als im Bau befindlich gilt. Sie verlangen von den Entwicklern großer Solaranlagen und Windparks, physische Arbeiten abzuschließen, anstatt lediglich nachzuweisen, dass sie Kapital investiert haben. Zugleich gebe es eine Liste „entschuldbarer Störungen“, die die Förderfähigkeit eines Projekts für Steuervergünstigungen nicht gefährdeten, teilten die Analysten von Jefferies mit. „Für SMA ist dies ein klarer Vorteil, da die regulatorische Unsicherheit bei Großprojekten reduziert wird.“