Märkte am Abend

Rüstungswerte und Dax klettern auf Rekordhochs

Am Mittwoch vor dem Feiertag erklommen sowohl der Dax als auch die großen deutschen Rüstungswerte Allzeithochs.

Rüstungswerte und Dax klettern auf Rekordhochs

Der Dax hat am Mittwoch ein neues Allzeithoch markiert, die Rüstungswerte erreichten ebenfalls bislang noch nicht erreichte Niveaus. Rheinmetall kletterten bis auf 1.936 Euro. Die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf um schwindelerregende 212% zugelegt. Zum Handessschluss verzeichnet sie einen Anstieg von nur noch 0,5% auf 1.898 Euro, womit die Aktie Kurs auf die nächste runde Marke von 2.000 Euro nimmt. Und selbst das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: Die Analysten der schweizerischen Großbank UBS, die jetzt eine Studie vorgelegt haben, heben jedenfalls ihr Kursziel für den Titel von längst überholten 1.840 Euro auf 2.200 Euro an. Sven Weier von der UBS ist der Meinung, dass das neue Nato-Ziel von 3,5% des Bruttoinlandsprodukts für Rüstung im Rheinmetall-Kurs noch nicht vollständig eingepreist ist. Weier ist zudem der Ansicht, dass Rheinmetall genügend Finanzkraft aufweist, um nicht-börsennotierte Rüstungszulieferer, die über einen weniger guten Zugang zu Finanzmitteln verfügen, zu unterstützen. Ein Rekordhoch markierte auch die Aktien von Renk, die in der Spitze 78,81 Euro kostete. Den Handel beendete sie mit einem Plus von 4,9% auf 77 Euro. Ein historisches Kurshoch zeigten auch Hensoldt mit 92,75 Euro. Zum Ende der Börsensitzung stand noch ein Plus von 3,9% auf 90 Euro zu Buche.

Dax gilt als überkauft

Der Rheinmetall-Kurs trug am Mittwoch mit dazu bei, dass der Dax mit in der Spitze 24.325,97 Punkten so hoch notiert wie noch nie. Danach fiel der Index, der allgemein als überkauft gilt, aber wieder zurück. Am Abend ergab sich ein Minus von 0,8% auf 24.038 Zähler. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chip-Index der Eurozone gab um 0,7% auf 5.380 Punkte nach.

Aroundtown-Quartalsergebnis kommt gut an

Zu den Gewinnern gehörten auch Aroundtown mit einem kräftigen Anstieg von 3,4% auf 2,78 Euro. Der Spezialist für Gewerbeimmobilien profitierte im ersten Quartal von steigenden Mieten. Für 2024 soll zwar keine Dividende gezahlt werden, dies ist jedoch von den Marktteilnehmern erwartet worden. In den Vorjahren war ebenfalls die Dividende ausgefallen. Jüngst hatte Standard & Poor's das Rating für Aroundtown gesenkt.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Greenback kaum verändert. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, kletterte um 0,2%. Der Euro ermäßigte sich minimal um 0,1% auf 1,1316 Dollar.

Yen gibt weiter nach

Trotz der jüngsten Turbulenzen am japanischen Bondmarkt zeigte sich die Währung des Landes am Mittwoch etwas leichter. Der Yen sank um 0,2% auf 144,60 je Dollar. Am Vortag hatte er bereits rund 1% eingebüßt. Reuters hatte berichtet, dass im japanische Finanzministerium darüber nachgedacht wird, Pläne für die Ausgabe ultralanglaufender Bonds mit Blick auf den jüngsten Renditeanstieg in Richtung einer Kürzung der Emissionen zu verändern.

Schwache Nachfrage

Am Dienstag war die Nachfrage bei einer Auktion von japanischen Staatsanleihen mit 40 Jahren Laufzeit schwach ausgefallen. Bei der Auktion waren Titel im Volumen von umgerechnet 3,46 Mrd. Dollar verkauft worden, wobei die Bid-to-Cover Ratio mit 2,21 so niedrig war wie zuletzt im Juli vergangenen Jahres. Im historischen Durchschnitt liegt sie bei 3. Daraufhin erreichte die Rendite 40-jähriger JGB Rekordniveau von 3,675%, ging aber am Mittwoch auf 3,34% zurück. Die Rendite zehnjähriger JGB gab am Mittwoch um 3 Basispunkte (BP) auf 1,5% nach. 30-jährige Titel rendierten mit 2,887%, damit 10 BP niedriger als am Vortag.

Opec-Produktionsanstieg erwartet

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude kletterte um 1,4% auf 64,98 Dollar je Barrel. Am Markt wurde auf gegenläufige Entwicklungen verwiesen. So hat die US-Regierung dem Ölmulti Chevron die Genehmigung zum Export seines in Venezuela gefördertern Öl nicht verlängert. Zudem wird über neue Sanktionen gegen Russland diskutiert, die auch den Energiesektor betreffen sollen. Auf der anderen Seite berichte die Nachrichtenagentur Reuters, dass das Kartell Opec plus für den Juli eine Ausweitung der Ölproduktion beschließen will. Laut Reuters wollen die acht Opec-plus-Mitglieder, die freiwillige Kürzungen über die offiziellen Quoten hinaus geleistet hatten, ihre Produktion im Juli um 411.000 Barrel pro Tag (bpd) hochfahren.