Aktienmärkte

Technologiewerte schwach

Steigende Zinsen und die Ausverkaufsstimmung an der US-Technologiebörse setzen auch den europäischen Aktienmärkten zu. Der Dax gibt nach. Werte wie Infineon und ASML geraten deutlich unter Druck.

Technologiewerte schwach

ku Frankfurt

Die Ausverkaufsstimmung bei amerikanischen Technologiewerten und die steigenden Renditen am amerikanischen Bondmarkt haben auch den Börsen diesseits des Atlantiks zugesetzt. Der Dax gab um 1,1% auf 15768 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich sogar um 1,2% auf 4253 Zähler.

In den USA gab der Nasdaq Composite im frühen Handel um mehr als 2% nach. Gegenüber seinem Allzeithoch vom November vergangenen Jahres hat er mehr als 10% eingebüßt, was allgemein als eine Korrektur gewertet wird. Den US-Markt hat belastet, dass die Rendite zehnjähriger amerikanischer Bundesanleihen zeitweilig über die Marke von 1,80% kletterte. Technologieunternehmen gelten mit Blick auf die teilweise hohen Vorlaufinvestitionen beispielsweise für Chipfabriken als zinsreagibel.

Am deutschen Aktienmarkt auffällig war ein deutlicher Kursrückgang von 4% auf 38,54 Euro bei dem deutschen Halbleiterkonzern Infineon. Hinsichtlich Infineon gab es eine Kaufempfehlung der Analysten der Citi­group, die den Kurs aber am Morgen nur kurzzeitig stützte. Deutlich unter Druck geriet auch der Kurs von ASML Holding, dem für die Branche sehr wichtigen Ausrüster für die Chipindustrie. Die Aktie ermäßigte sich in Amsterdam um 5,6% auf 627,50 Euro.

Schwach präsentierten sich zum Wochenauftakt auch Aktien aus der Gesundheitsbranche, die seit Beginn der Pandemie zu den großen Gewinnern gehörten. Nun verbilligten sich Sartorius um 7,7% auf 415,50 Euro. Die Titel des Laborausrüsters hatten im vergangenen Jahr die Rangliste der Dax-Titel angeführt. Siemens Healthineers gaben um 4,4% auf 60,98 Euro nach. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Medienbericht, gemäß dem sich das Medizintechnikunternehmen nach dem Milliardenzukauf von Varian weiteren finanziellen Spielraum für größere Zukäufe schaffen will. Zu den Verlierern gehörten auch andere Krisengewinner. So sackte der Kurs des Kochboxenversenders Hellofresh um 4,5% auf 56,66 Euro ab. Zalando büßte 3,7% auf 64,50 Euro ein und Delivery Hero 3,7% auf 81,94 Euro.

Es gab aber auch Lichtblicke. So verbesserten sich BMW um 1,7% auf 97,20 Euro. Positiv wirkte eine Kaufempfehlung durch die US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Analysten weisen auf die günstige Bewertung des Konzerns hin vor dem Hintergrund der geplanten Konsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens BMW Brilliance Automotive.

Gesucht waren Fresenius. Der Kurs befestigte sich um 2% auf 36,56 Euro. Bislang galt der Konzern als eines der wenigen Unternehmen der Medizinbranche, die von der Pandemie negativ beeinflusst wurden.

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