Dritter Fortschrittsbericht

EZB sieht sich beim digitalen Euro im Zeitplan

Derzeit stehen die technischen Arbeiten am digitalen Euro im Vordergrund, wie die EZB in ihrem dritten Fortschrittsbericht vermeldet. Das Regelwerk ist am Werden, die Suche nach Anbietern für Plattform und Infrastruktur läuft.

EZB sieht sich beim digitalen Euro im Zeitplan

EZB sieht sich
beim digitalen Euro im Zeitplan

Suche nach Anbietern für Plattform und Infrastruktur läuft

ba Frankfurt

Die Europäische Zentralbank (EZB) kommt bei der Gestaltung des digitalen Euro gut voran: Wichtige Meilensteine und Ziele lägen weiter im Zeitplan, heißt es im dritten Fortschrittsbericht über die Vorbereitungsphase, die am 1. November 2023 startete. In den kommenden Monaten sollen die technischen Arbeiten fortgesetzt werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Erstellen eines Regelwerkentwurfs für den digitalen Euro, der Auswahl potenzieller Anbieter für die Plattform und Infrastruktur des digitalen Euro sowie der Durchführung weiterer Experimente und Konsultationen mit Interessengruppen. So solle sichergestellt werden, „dass ein digitaler Euro den höchsten Standards in Bezug auf Qualität, Sicherheit, Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit entspricht“, wie die EZB mitteilte.

Ausschreibung läuft

Bis Ende des Jahres sollen die Anbieter für die Plattform und Infrastruktur des digitalen Euros feststehen, mit denen die technischen Spezifikationen des digitalen Euro getestet und umgesetzt werden. Zu diesen gehört auch die Offline-Funktionalität. Hier laufen aktuell fünf Ausschreibungsverfahren. Die folgenden Rahmenvereinbarungen mit den dann ausgewählten Anbietern „beinhalten zum jetzigen Zeitpunkt keine finanziellen Verpflichtungen des Eurosystems“, betont die Zentralbank.

Regelwerk ist am Werden

Seit dem zweiten Fortschrittsbericht kamen auch die Arbeiten an einem Regelwerkentwurf voran. Die von der Rulebook Development Group (RDG) koordinierten Arbeitsgruppen mit rund 50 Teilnehmern aus über 30 Organisationen haben sich dabei mit Themen wie den Anforderungen an die Nutzererfahrung, Markenregeln, Implementierungsspezifikationen und Risikomanagement sowie anderen zentralen Aspekten des Regelwerks befasst. Zudem gab es Sitzungen mit Branchenexperten zu spezifischen Themen wie Transaktionslatenz und Streitbeilegung. Im nächsten Schritt erfolgt eine weitere Zwischenüberprüfung des nächsten Regelwerkentwurfs, der den RDG-Mitgliedern und den Interessengruppen im zweiten Halbjahr 2025 vorgelegt wird.

Außerdem haben rund 70 Marktteilnehmer, darunter Händler, Fintech-Unternehmen, Start-ups, Banken und andere Zahlungsdienstleister, über eine Innovationsplattform technische Tests durchgeführt. Sie sind dabei der Frage nachgegangen, wie sich ein digitaler Euro in das Finanzökosystem einfügen könnte. Bei der Digital-Euro-App wurde an der Barrierefreiheit gearbeitet.

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