Notenbanken setzen immer stärker auf Gold
Reserven
Notenbanken setzen immer stärker auf Gold
mpi Frankfurt
Gold hat den Euro als zweitwichtigste Zentralbankreserve der Welt abgelöst. Der Anteil des Edelmetalls ist Ende 2024 auf 20% gestiegen, während die Gemeinschaftswährung nur auf 16% kommt, wie die EZB Mitte Juni mitteilte. Ausschlaggebend für die Entwicklung war unter anderem der steigende Goldpreis. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist das Edelmetall gefragt. In diesem Jahr hat sich Gold bereits um rund 15% verteuert.
Während der Wertzuwachs der Bundesbank-Goldreserve in den vergangenen Jahren an der Preisentwicklung liegt, stocken viele andere Notenbanken weltweit ihre Reserven auf. Und der Trend dürfte sich nach eine kürzlich veröffentlichten Umfrage des World Gold Council unter Zentralbanken fortsetzen. 95% der befragten Institute rechnen mit steigenden weltweiten Goldreserven in den kommenden zwölf Monaten, kein einziges mit einem Rückgang.
Sorgen um Gold der Bundesbank
Dennoch gibt es auch Notenbanken, die gegen den Strom schwimmen. So lagern bei der Zentralbank in Kanada zwar beispielsweise 10% der Goldreserven der Schweiz. Selbst hält die Notenbank seit einigen Jahren jedoch keine Positionen mehr am Edelmetall – ebenso wie die Zentralbank von Norwegen.

Die Bundesbank wiederum hat Goldreserven aus dem Ausland im vergangenen Jahrzehnt nach Frankfurt verlagert. In Frankreich hält sie inzwischen keine Bestände mehr, in New York bei der Fed geringere. Trotzdem lagern in den USA noch 1236 Tonnen Bundesbank-Gold. Durch die politischen Verwerfungen in den USA gibt es besorgte Stimmen, ob das Gold dort noch sicher ist. Die Bundesbank gibt sich demonstrativ gelassen und verweist auf ihr gutes Verhältnis zur Fed sowie auf deren Unabhängigkeit.