US-Außenhandel

Strafzölle lassen US-Handelsdefizit deutlich schrumpfen

Die US-Einfuhrzölle haben im Juni zu einem starken Rückgang der Warenimporte beigetragen und somit das Außenhandelsdefizit verringert.

Strafzölle lassen US-Handelsdefizit deutlich schrumpfen

Strafzölle lassen US-Handelsdefizit deutlich schrumpfen

Einfuhren geben stark nach – Optimistischere Verbraucher

det Washington

US-Präsident Donald Trumps Strafzölle scheinen Wirkung zu zeigen. Aufgrund eines deutlichen Rückgangs der Einfuhren schrumpfte das Handelsdefizit im Juni deutlich. Wie das Census Bureau des Handelsministeriums meldete, fiel der saisonbereinigte Fehlbetrag im Handel mit Waren auf Monatssicht um 10,8% auf 86,0 Mrd. Dollar. Vorausgesagt hatten Ökonomen einen leichten Anstieg von 96,4 auf etwa 99 Mrd. Dollar. Im Mai hatte der Passivsaldo noch um 12,2% zugelegt.

Zu dem geringeren Defizit trug insbesondere der starke Rückgang der Einfuhren bei. Die Warenimporte gaben um 4,2% auf 264,2 Mrd. Dollar nach. Zu einem Einbruch um 12% kam es bei Konsumgütern. Dies dürfte vorwiegend das Ergebnis der Strafzölle seinen, mit denen die US-Regierung Einfuhren aus China überzieht. Das Reich der Mitte macht 16,5% aller US-Importe aus. Auch verkauften ausländische Hersteller in den USA weniger Autos, Lebensmittel und Industriegüter.

Exporteure mit stabilem Auslandsgeschäft

Die Ausfuhren gaben ebenfalls nach. Bei den Exporten ermittelte das Ministerium ein Minus von 0,6%. Für den Rückgang um insgesamt 1,1 Mrd. Dollar waren vor allem industrielle Lieferungen verantwortlich. Darüber hinaus blieben die Ausfuhren stabil. So konnten US-Unternehmen im Ausland bei Autos, Investitionsgütern, Konsumgütern und Lebensmitteln ihre Umsätze sogar leicht steigern.

Für eine angenehme Überraschung sorgte der verhaltene Optimismus unter US-amerikanischen Verbrauchern. Der Verbrauchervertrauensindex des Conference Board legte im Juli um 2,0 Zähler auf 97,2 Punkte zu. Die Konjunktursorgen ließen nach. Konsumenten schätzen die eigene Einkommensentwicklung positiver ein, rechnen aber mit weniger verfügbaren Jobs.

Rezessionsgefahr dauert an

Die Bewertung der Arbeitsmarktaussichten gab den siebten Monat in Folge nach und rutschte auf den tiefsten Stand seit März 2021. Zwar stieg die Zukunftskomponente des Gesamtindex um 4,5 auf 74,4 Punkte. Gleichwohl liegt die Zahl weiter unter dem Wert von 80 Zählern. Jede Messung, die geringer als 80 ausfällt, wird als Vorbote einer möglichen Rezession gesehen.

Unterdessen hat sich der Preisanstieg am US-Häusermarkt im Mai fortgesetzt. Wie aus dem S&P CoreLogic Case-Shiller Index hervorgeht, verteuerten sich Eigenheime auf nationaler Ebene auf Jahressicht um 2,3%. Im April war der Index um 2,7% gestiegen. Der Index der Federal Housing Finance Agency (FHFA) ermittelte für Mai gegenüber dem Vormonat eine Verbilligung um 0,2%. Die Jahresrate stieg aber um 2,8%.