Wirtschaftsexperten sehen EU als Wirtschaftsstandort skeptisch
Ăkonomen sehen EU
als Wirtschaftsstandort skeptisch
Ifo: StÀrkerer Fokus auf gemeinsame Wirtschaftspolitik nötig
ahe Berlin
Weltweit rechnen Wirtschaftsexperten damit, dass die AttraktivitĂ€t der EU als Wirtschaftsstandort in den nĂ€chsten zehn Jahren zurĂŒckgehen wird. Dies ist das Ergebnis des neuen âEconomic Expert Survey" des Ifo Instituts und des Schweizer Instituts fĂŒr Wirtschaftspolitik (IWP), an dem im Nachgang der Europawahl knapp 1.600 Ăkonomen teilgenommen hatten.
Innerhalb der EU blickten insbesondere Teilnehmer der Umfrage aus Frankreich, Deutschland und Tschechien pessimistisch auf die weitere europĂ€ische Entwicklung. Die wenigen positiven EinschĂ€tzungen kamen aus Finnland, Litauen, RumĂ€nien und der Slowakei. AuĂerhalb Europas waren die EinschĂ€tzungen der Experten besonders im mittleren und sĂŒdlichen Afrika negativ ausgeprĂ€gt. Die einzigen Regionen, in denen die Mehrheit der Befragten eine steigende AttraktivitĂ€t des EU-Wirtschaftsstandorts prognostizierten, waren Zentral-, Ost- und SĂŒdasien.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Experten sehen die Befragten aus diesen Regionen auch den kĂŒnftigen politischen Einfluss positiv. Der Ifo-Forscher Philipp Heil betonte, um im wirtschaftlichen Wettbewerb mit China und den USA zu bestehen, solle die neue EU-Kommission einen stĂ€rkeren Fokus auf die gemeinsame AuĂen- und Wirtschaftspolitik legen. Auch die meisten der europĂ€ischen Befragten sagten, dass die Bedeutung der nationalen Politikgestaltung eigentlich zugunsten der EU-Ebene abnehmen sollte. Sie rechnen allerdings mit dem Gegenteil. Laut Ifo könnte dies auch am Erstarken populistischer Parteien in vielen LĂ€ndern liegen.