Die Aareal Bank würde gut zur Helaba passen
AAREAL BANK
Chance für
die Helaba
von Björn Godenrath
Mit der Aareal Bank ist ein Asset auf dem Markt, das gut zur Helaba passen würde.
Innerdeutsche Bankenübernahmen haben Seltenheitswert. Von daher horchen alle am Finanzplatz auf, dass sich mit dem Interesse der Helaba an der Aareal Bank eine Transaktion anbahnt, die grundsätzlich sinnvoll erscheint, wenn der Preis stimmt. Noch befindet sich das in einem frühen Stadium - aber die Chancen stehen gut, denn es treffen verkaufswillige Private-Equity-Eigentümer auf eine zu Zukäufen bereite Landesbank, die Synergien aus der Transaktion ziehen können sollte.
Vorteile in der Refinanzierung
Entstehen würde ein Schwergewicht in der Immobilienfinanzierung, mit dem die Helaba auf Augenhöhe käme mit BayernLB und LBBW, welche die Helaba bei der Berlin Hyp ausgestochen hatte. Das Ranking im Landesbanken-Sektor wäre aber nur Beiwerk, müsste sich ein Deal doch zunächst betriebswirtschaftlich rechnen. Und da würde die mit Immobilien-Knowhow (elementar für die Bewirtschaftung) ausgestattete Helaba davon profitieren, dass sich Vorteile in der Refinanzierung des Portfolios ergäben. Außerdem dürfte die Aareal Bank adäquat mit Risikovorsorge ausgestattet sein, was Umsetzungsrisiken beschränkt.
Gibt es einen Dealbreaker?
Also alles eitel Sonnenschein? Ein Dealbreaker lauert im US-Geschäft der Aareal Bank, da die Sparkassen als Miteigentümer der Helaba ein solches Exposure nicht schätzen dürften. Allerdings ist die Landesbank sowieso schon im US-Gewerbeimmobilienmarkt tätig und hat dort mit 9,2 Mrd. Euro sogar marginal mehr Ausleihungen als die Wiesbadener. Zwar ließe sich argumentieren, ein größeres US-Exposure wäre ein Klumpenrisiko - aber das Helaba-Management würde wohl kaum in eine initiale Prüfung gehen, wenn sie da nicht deutlich mehr Chancen als Risiken sähe.
Zu verschenken gibt es üblicherweise gar nichts
Da die Aareal Bank nun auf dem Markt ist und damit Interessenten anzieht, sollte Helaba-Chef Thomas Groß bald in die Due Diligence gehen, um sich dann mit den Eigentümern Advent und Centerbridge auf eine Bewertung zu verständigen. Den Buchwert von 3,8 Mrd. Euro zu erreichen ist utopisch, werden gewerbliche Immobilienfinanzierer doch mit hohen Abschlägen vom Wert des Eigenkapitals gehandelt. Die Aareal-Bank-Aktionäre können da zwar vergleichsweise entspannt sein, weil sie mit dem Aareon-Verkauf einen Schnitt gemacht haben, doch zu verschenken gibt es üblicherweise gar nichts. Es wäre aber reizvoll für sie, aus einem Investment rauszukommen, das regulatorisch viel Kapital bindet.
Aus Sicht des Finanzplatzes wäre es gut, wenn die Aareal Bank in deutsche Hände käme. Am Ende des Tages geht es auch darum, dass Dividenden im Inland verbleiben - da ist Deutschland zu blauäugig.