Die Hausse an den Aktienmärkten ist bisher von wenigen Werten getragen worden. Das sind in den USA die Magnificent Seven, sprich vor allem Big Tech, gewesen. Und im Dax haben auch nur wenige Werte wie Rheinmetall, SAP, Siemens und Airbus deutlich zugelegt. Inzwischen beginnt die Aktienhausse aber an Breite zu gewinnen. Deutlich wird dies an zwei Faktoren. Zum einen weisen immer mehr Dividendentitel sowohl in den USA als auch in Europa inklusive des deutschen Aktienmarkts mittlerweile ein positives Momentum auf, sprich ihre Kurse beginnen zu steigen. Dies betrifft sowohl Standardwerte wie auch Titel aus der zweiten Reihe.

Zum anderen sind die Analysten und nicht zuletzt auch die Investoren ob der mitunter ambitionierten Bewertung der Magnificent Seven und zum Teil von anderen Blue Chips auf der Suche nach günstiger bewerteten, aber zugleich auch wachstumsstarken Titeln. Dies betrifft mehrere Ebenen. So rücken jetzt erfolgversprechende Technologiewerte abseits von Big Tech in den Fokus. Zudem entdecken die Investoren nun wieder andere Branchen, die in den kommenden Jahren deutlich zulegen dürften und die noch moderat bewertet sind, wie zum Beispiel den Pharmasektor.

Darüber hinaus stellen sich immer mehr Anlagestrategen und Investoren die Frage, ob die Bewertungsdifferenz zwischen den USA und Europa tatsächlich gerechtfertigt ist, und empfehlen, auch auf wachstumsstarke und günstig bewertete europäische Aktien zu setzen. So verweist der Fondslenker Charles Hepworth von GAM Investments auf Europas verborgene Potenziale und warnt vor den Risiken der „Crowded Trades“, die großen US-Aktien wie die Magnificent Seven überzugewichten.

Einiges Aufholpotenzial dürfte auch bei einigen zuletzt vernachlässigten Nebenwerten bestehen. Denn diese sollten neben einer moderaten Bewertung und steigenden Gewinnen besonders von den zu erwartenden Zinssenkungen der Notenbanken profitieren. Alles in allem dürfte die Hausse auch dieses Mal sukzessive immer mehr Kurse heben. Und das ist auch gut so.