ELTIF-Welle rollt über Europa
Europäische langfristige Investmentfonds
ELTIF-Welle rollt über Europa
phh Frankfurt
Edmond de Rothschild hat den ELTIF für sich entdeckt. Ende April kündigte der Vermögensverwalter an, seinen ersten European Long-Term Investment Fund aufzulegen, und ist damit nur einer von vielen neuen Spielern, die diesen Markt betreten. „Der Knoten ist geplatzt“, schrieb die Ratingagentur Scope in ihrer umfangreichen Marktanalyse. Demnach kamen im vergangenen Jahr 55 neue ELTIFs an den Markt. Emittiert wurden die Produkte von 43 Assetmanagern, von denen 34 wie Edmond de Rothschild dies zum ersten Mal taten.

Volumenseitig geht wohl aber noch deutlich mehr. Das Volumenwachstum bezeichnet Scope für 2024 als solide, aber nicht überwältigend. Der ELTIF muss sich bei Privatanlegern erst noch durchsetzen. Eine starke Nachfrage werde sich langfristig dann einstellen, wenn sich zeige, dass ELTIFs in der Breite eine hohe Rendite erzielen können oder ein sehr vorteilhaftes Rendite-Risiko-Profil haben, schreibt Scope. Die Ratingagentur rechnet mit einem deutlichen Schub beim Volumen ab dem zweiten Halbjahr.
ELTIF-Volumen könnte auf bis zu 70 Mrd. Euro steigen
Bis Ende 2027 könnte das Marktvolumen laut Scope auf 65 bis 70 Mrd. Euro steigen. Die Ratingagentur rechnet damit, dass in diesem Jahr außerdem mindestens 80 neue ELTIFs auf den Markt kommen könnten. Scope erwartet dieses Jahr verstärkt Private-Debt-Produkte, aber auch Private Equity und Infrastruktur würden attraktiv bleiben.
Im deutschen ELTIF-Markt dominiert bislang die Infrastruktur. 71% des platzierten Volumens entfallen auf diese Anlageklasse. Der Rest steckt nahezu komplett in Private-Equity-ELTIFs. Die hohe Infrastrukturquote hat den Grund, dass der deutsche Markt bislang von einem großen ELTIF dominiert wurde – dem Klimavest der Commerz Real.